14.09.2022

IHK: Mehr Ausbildungsverträge im Landkreis Kulmbach

Weiterhin viele Ausbildungsplätze unbesetzt

216 neue Ausbildungsverträge im Landkreis Kulmbach registrierte die IHK für Oberfranken Bayreuth bis Ende August. Das sind 14 mehr als im Vorjahr.
 
„Trotz des leichten Zuwachses gibt es keinen Grund zur Entwarnung”, macht Harry Weiß deutlich, Vorsitzender des IHK-Gremiums Kulmbach und Vizepräsident der IHK für Oberfranken Bayreuth.  Die Zahl der Ausbildungsverträge stabilisiere sich zwar, allerdings bleiben die Zahlen weiterhin deutlich hinter den Vorjahren zurück, das coronabedingte Minus von 2020 schlägt sich immer noch in den aktuellen Zahlen nieder.
 
Weiß: „Ich weiß von vielen Ausbildungsbetrieben, die gerne spürbar mehr Auszubildende einstellen würden.” Das zeigen auch die Zahlen der Agentur für Arbeit. Aktuell sind dort für den Landkreis Kulmbach 62 unversorgte Bewerber gemeldet. Dem stehen 315 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. „Auf einen unversorgten Bewerber kommen bei uns im Landkreis rein rechnerisch also 5,1 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber”, so Weiß. Dass Fachkräfte fehlen, bekommt inzwischen auch der Endverbraucher zu spüren: Geschäfte, die früher schließen, Gaststätten, die seltener öffnen oder Produkte, die verspätet zugestellt werden, sind das Ergebnis.
 
Auch wenn die deutschen Wirtschaft aufgrund der immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen in eine ungewisse Zukunft geht, Fachkräfte werden auch weiterhin händeringend gesucht, ist sich der IHK-Vizepräsident sicher. „Umso wichtiger ist es, dass vor allem in den Realschulen und den Gymnasien dem Thema „Berufsorientierung” eine wesentlich wichtigere Rolle zukommt.”
 
„Der Ausbildungszug ist noch längst nicht abgefahren”, macht Bernd Rehorz deutlich, IHK-Bereichsleiter Berufliche Bildung. „Auch wenn das Ausbildungsjahr bereits am 1. September angefangen hat: Wer noch eine Lehrstelle sucht, sollte sich auf jeden Fall noch bewerben. Die hohe Zahl an unbesetzten Ausbildungsplätzen zeigt deutlich, dass die Chancen sehr gut stehen.”