Magazin Wirtschaft

Firmenjubiläum: Erfolg über Jahrzehnte

Wenn man in der Region Stuttgart inhabergeführte Geschäfte betritt, in Restaurants einkehrt, mittelständische Industriebetriebe oder Dienstleister aufsucht, fällt auf, wie viele von ihnen eine IHK-­Jubiläumsurkunde an der Wand ­hängen haben. Kein Zweifel: so­ ­lange am Markt Erfolg zu haben, das erfüllt nicht nur mit Stolz, das ist auch ein Qualitätsmerkmal und ein Beweis, dass man alles richtig gemacht hat. So etwas zeigt man gern – zu Recht!
Die meisten Urkunden werden zum 25-jährigen Jubiläum ausgestellt. Zum Beispiel die, die hinter Semsettin ­Karayel an der Wand seines ­Büros in Sindelfingen hängt. Das Foto von der Überreichung durch Marion Oker, die IHK-Bezirkskammer-Geschäfts­führerin, trägt er immer noch auf dem Handy mit sich herum.
Dabei hatte der gelernte Offset­drucker in seinen ersten 19 Berufs­jahren keinen Gedanken an eine mögliche Selbständigkeit verschwendet. Doch in der Druckerei, in der er arbeitete, konnte man ihm keine Perspektive aufzeigen. Deshalb begann er 1994, nebenberuflich für die Bausparkasse ­Schwäbisch Hall Verträge zu verkaufen. So erfolgreich, dass diese ihn fragte „Was müssen wir tun, damit sie zu 100 Prozent für uns arbeiten?“
Karayal und Oker im Büro, die Urkunde in die Kamera haltend
Danke für 25 Jahre! Semsettin Karayel, Chef der Ergo-Bezirksdirektion in Sindelfingen, erhält die Jubiläumsurkunde von Marion Oker, leitende Geschäftsführerin der IHK-Bezirkskammer Böblingen. © Karayal
Karayel hatte gerade geheiratet, war Vater geworden und hatte eine Wohnung gekauft. Warum sollte er einen sicheren Job mit ­gutem Gehalt aufgeben? „Mindestens ein Jahr lang ein Garantie­betrag müsste es schon sein“, überlegte der damals 31-Jährige. „kurze Zeit später riefen Schwäbisch Hall an und sagten, ich könne den Vertrag abholen“, freut sich Karayel noch heute. Er blieb dort, bis er 2006 zu Wüstenrot wechselte.
Das Geschäft machte ihm viel Spaß, doch  2011 erhielt er ein so ­attraktives Angebot von der Ergo Versicherungsgruppe, „da konnte ich nicht nein sagen“, erinnert sich Karayel. Er griff zu und übernahm eine ­Direktionsleitung beim Ver­sicherer.  Dafür zog er von der Stuttgarter Kronprinzenstraße in sein jetziges Büro im Sindelfinger Stadtteil Goldberg.
Der Anfang war nicht leicht, denn das Versicherungsgeschäft unterscheidet sich doch sehr vom Bausparwesen, und ein Kundenstamm musste ja erst aufgebaut werden. Doch seit der Knoten geplatzt ist, räumt Karayel dort eine Auszeichnung nach der anderen ab: sechsmal war er in den letzten Jahren unter den besten fünf Agenturen bundesweit.
Wenn wir zur Tür reingehen, sind wir Kollegen, wenn wir wieder rausgehen sind wir Familie.

Semsettin Karayel über das Arbeiten mit seinen beiden Söhnen

Aber was ist denn jetzt sein Erfolgsgeheimnis? „Wir gönnen uns gegenseitig die Erfolge. Außerdem ist eine gute und familiäre Atmos­phäre unheimlich wichtig“, ist ­Karayel überzeugt. Wer ihm gegenüber sitzt merkt aber sofort den wahren Erfolgsgrund: die Begeisterung für seinen Job, die er ausstrahlt: „Ich habe den schönsten Beruf der Welt!“

Beide Söhne treten in Papas Fußstapfen

Offensichtlich strahlt er diese Begeisterung auch zu Hause aus, denn beide Söhne gehören mittlerweile zum siebenköpfigen Team, obwohl sie, wie schon der Vater, zunächst eine andere Ausbildung absolviert hatten. Ist es nicht schwierig, mit den eigenen Jungs zusammenzuarbeiten? „Wenn wir zur Tür reingehen, sind wir Kollegen, wenn wir wieder rausgehen sind wir Familie“, hat Karayel von Anfang an klar gemacht.
Zehn Jahre hat es gedauert, bis mein ­Vater Altenheime und Hotels überzeugt hatte, ihm ihre Wäsche anzuvertrauen.

Alexandra Büchele über die Mühen, Innovationen in den Markt zu bringen

Diese feine Unterscheidung zwischen Familienleben und Familien­betrieb kann man auch in der ­Wäscherei ­Büchele in Göppingen beobachten: „Mein Vater wäre mir am liebsten an den Hals gesprungen“, erzählt Chefin Alexandra Büchele, als sie die beiden nagelneuen ­Trockner präsentiert. Die beiden Premiumgeräte waren nämlich nicht gerade ein Schnäppchen. Zudem besitzt die Großwäscherei ­eigent­lich genügend leistungsfähige Trockner - bloß laufen die mit Gas, die neuen mit Strom. „Wenn kein Gas mehr fließt, kann ich den Kunden ja nicht sagen, trocknet eure Wäsche einfach in der ­Dusche“, erklärt ­Büchele ihre Entscheidung als allein verantwortliche Geschäftsführerin.
Büchele legt Wäsche in eine der Maschinen
Zwei nagelneue Trockner: Alexandra Büchele von der Wäscherei Büchele in Göppingen reagierte mit Weitsicht und Entschlusskraft auf die drohende Gaskrise. © IHK Region Stuttgart
Dass das mit dem Trocknen in der Dusche nicht funktioniert, das sieht auch der Laie gleich an­gesichts der riesigen Wäscheberge: allein die Menge der zu waschenden Oberbekleidung beträgt drei bis vier Tonnen. Dazu kommen ­sieben Tonnen Tisch- und Bett­wäsche sowie Handtücher für ­Altenheime und Krankenhäuser, aber auch für die Gastronomie und für Hotels – täglich! Nur eines ­haben sie gemeinsam: wenn sie das Haus wieder verlassen, sind sie nicht nur sauber, sondern auch noch trocken, gebügelt, zusammen­gelegt und für den einzelnen ­Kunden konfektioniert.

Um die Kunden zu überzeugen, wird erst mal kostenlos gewaschen

Angefangen hat alles 1952, als ­Bücheles Großeltern Emil und Charlotte mitten in Göppingen eine Annahmestelle für Wäsche ­eröffneten. Damals hatten die ­wenigsten eine eigene Wasch­maschine. Trotzdem war es schwer, die (damals wohl hauptsächlich) Göppingerinnen zu überzeugen, ihren Waschtag quasi auszulagern. „Die Großeltern ­haben deshalb zunächst kostenlos gewaschen und so die Skepsis besiegt“, erzählt die Enkelin. Mit Erfolg: schon 1960 war die Innenstadtlage zu eng geworden. Inzwischen musste auch der Neubau im Gewerbe­gebiet hinter dem Bahnhof mehrmals ­erweitert werden.
Als 1969 die zweite Generation das Ruder übernahm, hatte fast jeder Haushalt eine Waschmaschine. Gründersohn Hans-Peter Büchele konzen­trierte sich deshalb als einer der ersten Anbieter deutschlandweit auf den gewerblichen Bereich. „Zehn Jahre hat es gedauert, bis mein ­Vater Altenheime und Hotels überzeugt hatte, ihm ihre Wäsche anzuvertrauen“, berichtet die Tochter.
Auf dem Erfahrungsvorsprung hat sich Büchele nie ausgeruht, sondern ist seither immer ganz vorn dabei wenn es um neue Ideen geht. Beispiel ­Digitalisierung: Jedes einzelne Wäschestück ist mit einem Barcode oder Chip individualisiert. So können die Heime ­online die Wäsche ­ihrer Bewohner verwalten. Ganz stolz ist Alexandra Büchele auf die neueste ­Maschine, die gerade geliefert wurde. Sie sorgt dafür, dass die saubere Wäsche ­automatisch kommissioniert und verpackt wird: „Für jeden Bewohner gibt es dann ein fertig gepacktes Päckchen“, freut sie sich.
Aus dem Schlafzimmer, Treppe runter und schon war ich in der Wäscherei

Alexandra Büchele über ihre Kindheit über der elterlichen Wäscherei

Typisch ist auch, dass Alexandra Büchele im Betrieb groß geworden ist: „Aus dem Schlafzimmer, Treppe runter und schon war ich in der Wäscherei“, erinnert sie sich. Nach dem BWL-Studium stieg sie im Jahr 1993 ins Familienunternehmen ein. 2000 wurde sie in die Geschäftsführung berufen. Dass das kein Selbstläufer ist, zeigt das Beispiel ihrer Schwester: „Die wollte das auf gar keinen Fall, weil ihr das zu sehr ins Private rutscht“, erzählt die Geschäftsfrau. Gemeint ist damit die Nähe zu den 70 Mitarbeitern, für die man „einiges tun muss, damit sie morgen gern wieder kommen“. Dazu gehört auch, ein offenes Ohr für die Sorgen zu haben, zum Beispiel bei Krankheitsfällen in der ­Familie.
Auch Helmut Erb beobachtet seit circa zehn Jahren, dass die Mit­arbeiter nicht nur mit beruflichen, sondern auch mit privaten Pro­blemen zu ihm und seiner Frau kommen. Das kann der fehlende Kitaplatz sein oder die Bürokratie, aber auch wirklich Privates wie Krankheits­fälle in der Familie oder Zukunftssorgen. „Als Chef ist man heutzutage auch Seelsorger“, hat der 55-Jährige festgestellt.
Erb ist seit 2011 Chef der Firma Erb in Esslingen. Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist in Wirklichkeit ein verblüffender Zufall: Der Firmenname ist die Abkürzung für Esslinger Rohrleitungsbau GmbH. Wirk­lich ein Zufall? „Ich hatte hier schon in den 90ern gearbeitet und als ich gewechselt habe, habe ich gesagt: wenn ich zurückkomme, kaufe ich die Firma“, lacht Erb.

Ohne Ehefrau Ilka geht gar nichts

Das war 2011. Der gelernte Rohrnetzbauer, wie der Beruf noch hieß, als er 1983 seine Lehre begann, hatte sich mit seiner Energietechnik­firma selbständig gemacht. Doch die Arbeit nahm dermaßen Überhand, dass „wir gar nicht mehr aus den Augen gucken konnten“, wie er sich erinnert. Deswegen setzte er den flotten Spruch in die Tat um und kaufte sich in die 28-Mann-Firma ein, die es schon seit 1949 gibt. So konnte die Arbeit auf mehr Schultern verteilt werden.
Seither ist Erb geschäftsführender Gesellschafter und seine Frau Inka… was genau? „Eigentlich ist sie die Buchhalterin, aber…“, Erb stockt kurz, überlegt und sagt dann mit einer Mischung aus Verblüffung und Bewunderung: „und sie ist noch alles andere, was die Firma braucht!“
Wer solls denn machen, wenn alle studieren?

Firmenchef Erb über die Nachwuchsprobleme in der Ausbildung

Eine typische Unternehmerehe im deutschen Mittelstand also. Das bestätigt Inka Erb gleich: „Wenn wir in den Urlaub fahren, kommen nicht zuerst die Socken in den Koffer, sondern der Laptop. Es vergeht kein Ferientag, an dem wir nicht mindestens zwei Stunden arbeiten.“
Sohn Julius kennt das nicht anders, „Wenn die Stimmung abends nicht so ist, fragt er gleich, ´na, was gab es denn heute in der Firma`“, ­erzählt seine Mutter. Trotzdem oder ­gerade deswegen hat der 16-Jährige durchaus Interesse am Familien-unternehmen. In den letzten Sommer­ferien arbeitet er drei ­Wochen mit auf Baustellen und erwies sich dabei als sehr geschickt.
Ansicht Ehrenurkunde der IHK
So sieht die IHK-Urkunde aus, die Unternehmen zu ihrem Jubiläum bestellen können. © IHK
Das ist schon deshalb eine Freude für das Unternehmerpaar, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass die meisten Leute nicht mehr am Bau arbeiten wollen: bei Wind und Wetter raus, arbeiten mit den ­Händen und abends schön schmutzig. Zur Zeit sind rund zehn der 28 Stelle im Unternehmen unbesetzt. „Bis Corona haben wir circa einmal im Monat eine Bewerbung bekommen, seither gar keine mehr“, erzählt Inka Erb.

Ausländische Kräfte blieben oft nicht lange

Dabei haben sie schon alles versucht: Junge Leute aus Spanien oder vom Balkan angeworben, Flüchtlinge und Migranten. Die meisten hören schnell wieder auf – teils aus Heimweh, teils weil die Arbeit in ­anderen Gewerken einfacher ist, teils weil die Deutschkenntnisse für die heikle Arbeit mit Gas und Wasser nicht aus­reichen. Nur am Geld liegt es nicht. Erbs haben schon erlebt, dass ein potenzieller Bauleiter trotz eines wirklich hohen ­Jahresverdiensts abgelehnt hat.
Er selber ist Anfang der 1980er durch ­Zufall zu seinem Beruf gekommen: „Ich hatte einen Flyer mit ein paar wenigen ­Berufsbeschreibungen bekommen. Rohrnetz­bauer erschien mir am interessantesten“, erinnert er sich und hat die Entscheidung nie bereut: „Ich gehe in dem Beruf auf“, erzählt er und strahlt das auch aus.

Für viele Berufe fehlt die Wertschätzung

Was muss sich ändern, damit wieder mehr Menschen in solchen system­relevanten Jobs arbeiten wollen? „Die Wertschätzung“, ist sich Erb ­sicher und erinnert sich mit Genugtuung an die Bewohner eines Stuttgarter Hauses, die kurz vor Weihnachten eineinhalb Tage kein Wasser hatten. Als es dann wieder lief, bedankten sie sich einzeln bei den Mitarbeitern des Reparaturtrupps.
„Das waren Leute vom Rentner bis zum Manager“, erinnert sich Erb und freut sich, dass zumindest diesen Leuten so klar wurde, dass ihre Arbeit am Schreibtisch ohne diejenigen, die sie dann ausführen, nutzlos ist. „Vielleicht müssen ­irgendwann die Ingenieure selbst Hand anlegen, wenn kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt“, mutmaßt er, „wer solls denn machen, wenn alle studieren?“
Die beiden Frauen vor einem Regal mit Kahla-Porzellan
Andrea Andresen und Susanne Kettner führen das Haushaltswarengeschäft Carl Max Meyer in der neunten Generation. Das Porzellan mit den Schorndorf-Motiven lassen sie exklusiv in der Partnerstadt Kahla fertigen. © IHK Region Stuttgart
Wenn es bereits im 18. Jahrhundert IHK-Jubiläumsurkunden gegeben hätte, dann würden sie heute bei Carl Max Meyer eine ganze Wand bedecken. Das Unternehmen am Schorndorfer Markt wurde nämlich bereits 1725 gegründet – 130 ­Jahre vor der IHK. Heute kann man bei Carl Max Meyer alles kaufen, was man für eine moderne Koch- und Tischkultur braucht. Es gibt aber auch Exklusives, wie die Porzellanserie mit Schorndorfer ­Motiven aus der Partnerstadt Kahla.
Ursprünglich war Meyer eine Eisenhandlung, die Bauern und Handwerker aus der Umgebung mit Pflügen, Schaufeln und dergleichen versorgte. „Es gab ­Zeiten, da gab es hier fünf Eisenhändler nebeneinander. Wir sind als Einzige übrig­geblieben“, erzählt Susanne Kettner. ­Zusammen mit ihrer Schwester Andrea Andresen ist sie Nachfolgerin in der neunten Generation.

Von fünf Eisenhändlern blieb nur einer

Was ihre Familie anders als die anderen gemacht hat, darüber hat sich die Juristin so ihre Gedanken gemacht: „Wir haben immer nach vorn geblickt und uns den Gegebenheiten angepasst“, erklärt sie und macht das an zwei entscheidenden Umbrüchen fest. Als 1861 die Remstalbahn nach Schorndorf kam, stellte Meyer den bis dahin florierenden Fernhandel ein, weil sich das Transportwesen grundlegend gewandelt hatte. Und als in den 1980ern der Markt zur Fußgängerzone wurde und das Parken vor dem Geschäft verboten, stellten die Eltern der beiden Schwestern den Handel mit Handwerkerbedarf ein.
„Für den dritten Umbruch i­st jetzt ­unsere Generation verantwortlich“, ergänzt Andresen und meint das Internet. Auf ­einen Onlineshop verzichten sie, dafür sind sie auf Social Media sehr aktiv. „Wir setzen nicht auf professionelle aber doch langweilige Produktbilder oder ­Fotos von perfekten Torten, sondern ­wollen zeigen, was ein normaler Kunde mit unseren Produkten umsetzen kann.“
Dinoforscher oder Chef von Carl Max Meyer

Vierjähriger Vertreter der 10. Meyer-Generation über seine Berufspläne

Die Tipps und Bilder auf Facebook und Instagram schaffen Vertrauen und ­locken Kunden aus der gesamten Region  in die Daimler-Stadt. Auch weil sie sich darauf verlassen können, dass die Chefinnen das, was sie verkaufen, zuvor auf Herz und Nieren getestet haben. Im Hinterkopf haben sie dabei immer den Leitspruch vom Opa: „Wenn Du etwas verkauft hast und der Kunde geht raus, müssen am Ende beide zufrieden sein“.
Kettner war übrigen zehn Jahre bei ­unserer IHK beschäftigt, ihre Schwester, ebenfalls Juristin, bei der Handwerkskammer. Für die beiden Interessenvertretungen des Mittelstandes ist so etwas immens wichtig: Schließlich hilft das dabei, die Sorgen und Nöte der Mitglieder sozusagen von innen zu erfahren.

Zurück ins Familienunternehmen zu ­gehen, war eine Herzblutentscheidung

Zurück ins Familienunternehmen zu ­gehen, das war für beide eine „Herzblutentscheidung“. Zwar sind sie quasi im Geschäft groß geworden, doch „unsere Eltern haben nie, nie Druck auf uns ausgeübt, nicht einmal latent. Im Gegenteil, sie wollten immer, dass wir machen, was uns Spaß macht“, erinnert sich Kettner.
Ob es eine zehnte Generation gibt? „Ja!“, sagt die zweifache Mutter Susanne ­Kettner im Brustton der Überzeugung, „erst letzte Woche habe ich für meinen Vierjährigen als Berufswunsch ins Freunde­buch geschrieben „Dinoforscher oder Chef von Carl Max Meyer“.

Erfolgsrezept: Begeisterung plus Mut plus Innovationsfähigkeit

Es gibt also tatsächlich so etwas wie ein Erfolgsrezept für langjährige Familienunternehmen, wie unsere vier Beispiele zeigen. Ganz vorn zu nennen ist sicher die Begeisterung für die Arbeit, die sich zweitens auf die nachfolgende Generation überträgt ohne dass sie gezwungen wird  und drittens Mut und Geistesgegenwart, Gelegenheiten beim Schopf zu ­fassen und auf Herausforderungen schnell und tatkräftig zu reagieren.
Damit es aber so weitergeht bei ­Familien­unternehmen, bei den Karayels und ­Bücheles, bei Erbs und Meyers, muss aber auch die Politik ihren Beitrag leisten. Am besten in dem sie endlich versteht, dass die immer neuen Regeln, die für die ­Großen vielleicht nur teuer sind, die ­Kleinen die Existenz kosten können. Und in der Gesellschaft müsste das Bewusstsein wachsen, dass diese Unternehmen das  Rückgrat unserers Wohlstands  ­bilden und dass sie als Arbeitgeber ­attraktiv und auf jeden Fall ­empathischer als jeder Großkonzern sind.
Dr. Annja Maga, Titelthema für Magazin Wirtschaft Sonderheft Jubiläum