Nr. 6333700
Standpunktepapier zur Bürgerschaftswahl 2025

Gestalten statt verwalten. Hamburgs Wirtschaftspolitik braucht einen Zukunftskurs

Die Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland sind groß. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer blicken mit Sorge in die Zukunft. Dabei befinden wir uns nicht in einer vorübergehenden konjunkturellen Schwächephase, sondern erleben vielmehr die Auswirkungen tiefgreifender struktureller Probleme. Im Kreis der G7-Industriestaaten belegen wir beim Wirtschaftswachstum den letzten Platz.
Auch im europäischen Ausland wie in Italien und Spanien ist die wirtschaftliche Dynamik deutlich höher als bei uns. Die strukturellen Schwächen treffen auch die Unternehmen am Industrie- und Außenwirtschaftsstandort Hamburg. Dabei ist es die Hamburger Wirtschaft, zu der die Unternehmen ebenso gehören wie ihre Mitarbeitenden, die unseren Wohlstand sichert. Allerdings wird es für die Firmen immer schwieriger, ihren Beitrag dazu zu leisten.
Sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene werden Unternehmen durch übermäßige Regulierung, Bürokratie und Verbote ausgebremst und verlieren weiter an Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit.
Dabei bieten die aktuellen wirtschaftlichen und technologischen Umbrüche große Chancen für den Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt und für Hamburg im Speziellen. So kann unsere Stadt eine internationale Vorreiterrolle auf dem Weg zur Klimaneutralität einnehmen und zeigen, dass sich wirtschaftlicher Erfolg und Klimaneutralität bedingen.
Um die vorhandenen Potenziale zu heben, braucht es nicht weniger als einen Paradigmenwechsel in Politik und Verwaltung: weniger verhindern, mehr ermöglichen.
Die Aufgabe der Politik ist es, die Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen die Wirtschaft erfolgreich agieren kann.
Es ist nicht Aufgabe der Politik, unternehmerische Entscheidungen zu treffen oder sich an privaten Unternehmen zu beteiligen. Weder die strukturellen Schwächen unseres Wirtschaftsstandortes noch die globalen Herausforderungen unserer Zeit wie der Klimawandel lassen sich durch Verbote und kleinteilige Regulierungen bewältigen.
Für Deutschland und Hamburg gilt gleichermaßen: Es braucht eine klare Vision für die Zukunft und mehr Vertrauen in die Unternehmen.
Die Handelskammer ist die Gesamtinteressenvertretung der Hamburger Wirtschaft. Das sind die 180.000 Mitgliedsbetriebe mit ihren mehr als 800.000 Beschäftigten aus allen Branchen. Die Hamburger Wirtschaft hat mit ihrer Strategie „Hamburg 2040: Wie wollen wir künftig leben – und wovon?“ beschlossen, sich auf Zukunftskurs zu begeben.
Unsere Vision für Hamburg: Eine innovative, dynamische und nachhaltige Stadt, die international im Spitzenfeld mitspielt.
Seit der Entstehung des Zielbildes hat die Handelskammer viele Vorschläge gemacht, wie Hamburg sich konsequent für die Zukunft aufstellen kann. Dabei überprüfen ihre Gremien regelmäßig den Kurs angesichts sich wandelnder Rahmenbedingungen und passen ihn, wo es notwendig ist, an – stets mit Blick auf unser Zielbild.
Jetzt ist die Politik gefordert, diesen Zukunftskurs durch die richtigen Rahmenbedingungen zu unterstützen. In diesem Sinne sind die nachfolgenden Forderungen an den neuen Senat und die Bürgerschaft zu verstehen.
Sie wurden in den Gremien der Handelskammer diskutiert und in der Sitzung des Plenums am 7. November 2024 verabschiedet. Die Handelskammer bietet dem neuen Senat und der Bürgerschaft die vertrauensvolle Zusammenarbeit an, um den Standort Hamburg zukunftsfähig zu gestalten – die Zeit zum Handeln für Hamburg 2040 ist jetzt!
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Forderungen der Handelskammer Hamburg an die Hamburgische Bürgerschaft und den Senat 2025 bis 2030 mit Blick auf die Standortstrategie der Hamburger Wirtschaft „Hamburg 2040: Wie wollen wir künftig leben – und wovon?“: