Jetzt Zukunftskurs einschlagen!
In Hamburg gibt es viele Wünsche, wie wir in Zukunft leben wollen. In einer prosperierenden, lebenswerten und grünen Metropole. Beispielsweise mit einer Viertagewoche bei vollem Lohnausgleich, einer kostenlosen, voll ausgebauten Kinderbetreuung und Ganztagsschule sowie uneingeschränkter Mobilität zum Nulltarif. Die Frage aber, wovon wir das bezahlen wollen, bleibt zunehmend unbeantwortet. Insbesondere von der Politik. Wir wollen uns vieles leisten, vergessen aber, dass wir dafür auch viel leisten müssen.
Hamburg belegt in vielen nationalen Rankings oft vordere Plätze. Dies darf uns aber nicht in einer trügerischen Sicherheit wiegen. Denn im internationalen Wettbewerb verliert der Standort Deutschland aktuell – und damit auch Hamburg.
Unsere Benchmarks sollten nicht nur München, Stuttgart, Barcelona oder Kopenhagen sein, sondern wir müssen uns vielmehr auch global stark und selbstbewusst positionieren. Entscheidende wirtschaftliche Dynamik findet zunehmend im nichteuropäischen Ausland statt. Wenn wir nicht unmittelbare Veränderungen vornehmen, wird Europa durch die USA und China technologisch weiter abgehängt. Es muss unser Anspruch in Hamburg sein, in ausgewählten Bereichen das internationale Spitzenfeld zu bespielen.
Hamburg kommt als Außenwirtschaftsstandort Nummer Eins mit seinem Hafen und als größtem Industriestandort eine besondere Bedeutung für Deutschland insgesamt zu. Dieser Verantwortung sollte sich die Politik der Hansestadt viel stärker stellen. Hamburg kann und sollte fokussierter nachhaltige Impulse zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands geben.
Zahlreiche Entscheidungen werden auf internationaler, auf europäischer oder auch auf Bundesebene getroffen. Wir haben in Hamburg aber einen oft unterschätzten eigenen Handlungsrahmen, um unseren Wirtschaftsstandort zukunftsfest zu machen. Wir fordern den Senat auf, diesen zu nutzen.
Die Bürgerschaftswahl 2025 ist aus Sicht der Hamburger Wirtschaft eine Richtungswahl!
Die Hamburger Politik muss den Mut haben, unseren Standort konsequent für die Zukunft aufzustellen. Es gilt, bei Ausgaben umzusteuern und die Frage zu stellen: Was können wir uns noch leisten, und wie stellen wir sicher, dass alle Ausgabenwünsche auch von kommenden Generationen erarbeitet werden können?
Ein ehrlicher Blick auf den Hamburger Haushalt zeigt: Die Politik hat die Weichen noch nicht im notwendigen Maß auf Zukunftskurs gestellt. Das gilt insbesondere für den Hafen, bei Investitionen in unser Innovations-Ökosystem, aber auch beim Bürokratieabbau und beim Ausbau Erneuerbarer Energien. Dass die Behörde für Wirtschaft und Innovation über den kleinsten aller Behörden-Etats verfügt, ist Ausdruck dieser falschen Priorisierung und muss dringend korrigiert werden.
Es ist unsere Pflicht und vor allem die der Politik in der kommenden Legislatur, Verantwortung zu übernehmen und tiefgreifende, mutige Richtungsentscheidungen zu treffen und der Wirtschaft den richtigen Stellenwert einzuräumen, damit kommende Generationen in Hamburg weiterhin in Wohlstand leben können.