20.05.2022

Wirtschaft im Fichtelgebirge auf Kurs

Trendauswertung IHK-Gremium Marktredwitz-Selb


Die Wirtschaft im IHK-Gremiumsbezirk Marktredwitz-Selb steht im Frühjahr mehr als solide dar und gibt in der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth ein insgesamt positives Stimmungsbild wieder. Die aktuelle Geschäftslage legt im Vergleich zum Jahresbeginn leicht zu und notiert im Saldo deutlich im Plus. Die Erwartungen an die kommenden Geschäftsmonate trüben sich etwas ein, jedoch bei weitem nicht so deutlich, wie im kammerbezirksweiten Vergleich: Im Saldo können die Erwartungen auch im Frühjahr ein positives Vorzeichen behaupten. „Die aktuelle Geschäftslage ist bei vielen Unternehmen weiterhin gut. In den kommenden Monaten könnte sich allerdings das Blatt wenden, wenn es bei den schwierigen Rahmenbedingungen bleibt“, erläutert der IHK-Vizepräsident und Vorsitzende des IHK-Gremiums Marktredwitz-Selb, Dr. Roman Pausch. Der Konjunkturklimaindex in der Region Marktredwitz-Selb bleibt nahezu unverändert und liegt bei 120 Zählern.

Die Geschäftslage im Fichtelgebirge bleibt im Frühjahr stabil. 37 Prozent der Unternehmen sprechen von einer derzeit guten Geschäftslage. Auf der anderen Seite stehen 13 Prozent der befragten Betriebe, die eine schlechte Geschäftslage zu Protokoll geben. Ursächlich für die gute und im Saldo leicht verbesserte Einschätzung sind die Umsatzentwicklungen im Inland, aber auch auf den ausländischen Märkten. In beiden Segmenten geben im Saldo mehr Unternehmen eine Umsatzsteigerung an, als dass Betrieb Rückgänge verbuchen müssen. „Wir müssen jetzt alles daransetzen, dass die schweren Marktbedingungen nicht zu einem Abschwung in der Region führen. Allen voran muss der Energiepreis wieder auf ein verträgliches Niveau sinken und die Versorgung mit Rohstoffen und Waren besser funktionieren“, so Dr. Pausch.

Wirtschaft sieht auch Chancen

Die derzeitigen Herausforderungen für die Wirtschaft sind immens: Preisentwicklung, Inflation, Verfügbarkeit von Waren und Verzögerungen in den Lieferketten engen die Handlungsspielräume der Wirtschaft ein. Dennoch sind die befragten Unternehmen aus der Region Marktredwitz-Selb im Saldo positiver Dinge, wenn es um die kommenden Monate geht. 32 Prozent der befragten Firmen rechnen für die nächsten zwölf Monate mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage. Demgegenüber prognostizieren 16 Prozent eine Verschlechterung der betrieblichen Situation. Die weiteren 52 Prozent kalkulieren mit eine konstanten Geschäftsentwicklung. Damit schneidet die Prognose aus dem Fichtelgebirge im kammerbezirksweiten Vergleich am besten ab. „Es ist schon bemerkenswert, dass die Wirtschaft in unserer Region sich den Optimismus nicht nehmen lassen will“, so der Gremiumsvorsitzende. Er ergänzt „Das Gesamtergebnis darf natürlich nicht davon ablenken, dass einzelne Branchen und Unternehmen deutlich skeptischer auf die anstehenden Monate blicken.“

Wirtschaft will investieren

Im gleichen Fahrwasser bewegen sich auch die Planungen der Wirtschaft aus dem Fichtelgebirge, wenn es um die geplanten Investitionen geht. Knapp 80 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer wollen in der nächsten Zeit die Investitionen erhöhen oder konstant halten, das ist der höchste Wert im Kammerbezirk. Auch im positiven Saldo, wenn auch eine Kategorie niedriger, rangieren die Beschäftigtenplanungen. Mehr Betriebe rechnen mit einem Aufbau an Personal, als dass Firmen ihren Personalbestand reduzieren müssen. „Die Wirtschaft will vor Ort investieren und Beschäftigung aufbauen. Das sind gute Neuigkeiten für das Fichtelgebirge“, freut sich der Gremiumsvorsitzende.

Insgesamt ergibt die IHK-Konjunkturumfrage ein unterschiedliches Bild der wirtschaftlichen Lage in den Teilregionen. „Die Indices in den acht IHK-Gremien umfassen in der aktuellen Umfrage eine große Spannweite und liegen zwischen 86 und 120 Punkten. Das zeigt, wie ungleich die derzeitigen Herausforderungen auf die Wirtschaft vor Ort wirken“, so IHK-Konjunkturreferent Malte Tiedemann.