09.02.2023

Kronacher Wirtschaft bleibt skeptisch

Konjunktur-Trendauswertung IHK-Gremium Kronach


Die Unternehmen aus Stadt und Landkreis Kronach geben in der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth ein zweigeteiltes Bild ab. Der Konjunkturklimaindex für die Region Kronach kann um 18 Punkte zulegen und notiert zu Jahresbeginn bei 94 Zählern.

Einerseits berichten die Betriebe in der Konjunkturumfrage im Saldo von einer guten und im Vergleich verbesserten aktuellen Geschäftslage. Andererseits bleiben die Erwartungen an die kommenden Monate trotz leichter Erholung deutlich im negativen Bereich. „Die Kronacher Wirtschaft sieht sich in den kommenden Monaten zahlreichen wirtschaftlichen Hemmnissen ausgesetzt. Trotz guter Geschäftslage befürchten viele einen Abschwung“, berichtet Hans Rebhan, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Kronach.

Aktuelle Geschäftslage erfreulich

Die aktuelle Geschäftslage stellt sich in der Kronacher Wirtschaft zu Jahresbeginn erfreulich dar. Ein Drittel aller Befragten berichten von einer guten betrieblichen Situation. Weitere 58 Prozent stufen diese als befriedigend ein. Eine schlechte Geschäftslage geben hingegen nur neun Prozent zu Protokoll. Damit bleibt die Geschäftslage deutlich im positiven Saldo und verbessert sich spürbar im Vergleich zur Herbstumfrage des letzten Jahres. „Wie fragil diese Situation jedoch ist, zeigen die Umsatzentwicklungen der befragten Betriebe, die sowohl im Inland wie im Ausland im Saldo rückläufig sind“, erläutert IHK-Konjunkturreferent Malte Tiedemann.

Erfreulicherweise ist die Kapazitätsauslastung hiervon noch nicht betroffen und so vermelden knapp 85 Prozent gut bzw. befriedigend ausgelastet zu sein. „Die gute Kapazitätsauslastung muss als Momentaufnahme gewertet werden. Sie wird sicher nicht von Dauer sein, wenn sich die Umsätze in den Betrieben nicht wieder verbessern“, mahnt Gremiumsvorsitzender Rebhan.

Erwartungen weiter verhalten

Beim Blick auf die anstehenden Monate trübt sich die Stimmungslage auch weiterhin bei recht vielen Unternehmerinnen und Unternehmern ein. 36 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verschlechterung in den nächsten zwölf Monaten. Eine Verbesserung erwarten hingegen nur sieben Prozent. Weitere 57 Prozent der Firmen kalkulieren mit keinen nennenswerten Verschiebungen bei der eigenen Geschäftslage. Damit hat sich der Saldo zwar um 20 Zähler im Vergleich zur Herbstumfrage verbessert, notiert aber weiterhin im stark negativen Bereich.

„Die Beschlüsse zur Deckelung der Energiekrise haben etwas Ruhe in den aufgeheizten Markt gebracht. Dennoch befürchtet die Kronacher Wirtschaft im Saldo einen Abschwung in diesem Jahr. Hier ist die Politik gefragt, mit weiteren Maßnahmen auch langfristige Lösungswege aufzuzeigen und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes zu verbessern“, erläutert der Gremiumsvorsitzende.

Die Umsatzerwartungen im In- und Ausland bewegen sich im vergleichbaren Segment und untermauern damit die Sorgen vieler befragter Firmen. Zuversicht kommt allerdings beim Blick auf die Investitionsplanungen der Kronacher Wirtschaft auf. Diese sollen nach einer Delle im Herbst wieder zulegen. Auch die Beschäftigtenplanung zeigt sich optimistischer als noch Ende vergangenen Jahres. Ein Zuwachs ist zwar zunächst nicht zu erwarten, allerdings auch kein signifikanter Stellenabbau.