DEHSt-Jahresbericht: Treibhausgasemissionen in Deutschland auf konstantem Niveau
Anfang Juli hat die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) ihren Jahresbericht zum Europäischen Emissionshandel (Kurzfassung) veröffentlicht. 2022 hat es im Vergleich zum Vorjahr insgesamt wenig Veränderung bei den Gesamtemissionen der im EU-Emissionshandel (ETS) pflichtigen Anlagen in Deutschland gegeben. 2021 hatten die Emissionen infolge der konjunkturellen Erholung fast wieder das Niveau vor der COVID-19-Pandemie erreicht.
2022 emittierten die ca. 1.730 erfassten stationären Anlagen in Deutschland rund 354 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente (CO₂äq), 2021 waren es 355 Millionen Tonnen.
Allerdings ist eine gegenläufige Entwicklung in den Sektoren Energie und Industrie zu verzeichnen. In der Industrie verringerten sich die Emissionen um 6 Prozent auf ein CO₂-äq von 112 Millionen Tonnen, vor allem, weil weniger produziert wurde. In fast alle Branchen gingen die Emissionen deutlich zurück. Die größten Veränderungen gab es in der chemischen Industrie (minus 18 Prozent), gefolgt von den Nichteisenmetallen (minus 15 Prozent). Lediglich bei den Raffinerien stiegen die Emissionen um 4 Prozent. Dagegen stiegen die Emissionen in den Energieanlagen um 3 Prozent (auf 242 Millionen Tonnen CO₂-äq).
Ein wichtiger Einflussfaktor für die Entwicklung im Energiesektor ist der russische Krieg in der Ukraine mit den damit verbundenen Veränderungen auf den Energiemärkten. Die Gaspreise stiegen extrem stark an und die Verstromung von Erdgas sank. Gleichzeitig waren trotz hoher EU-ETS Preise von durchschnittlich 80 Euro pro Tonne CO₂ viele Kohlekraftwerke wirtschaftlicher als Gaskraftwerke. Der Einsatz von Braun- und Steinkohle für die Stromproduktion stieg in Deutschland gegenüber 2021 deutlich und infolgedessen stiegen auch die Emissionen.
(Quelle DEHSt)