IHK-Vergleich: Stromnetzentgelte insgesamt leicht gesunken

Die Stromnetzentgelte sind im Durchschnitt der sieben Netzbetreiber in Lippe leicht gesunken, auf der Niederspannungsebene um 0,1 Prozent und auf der Mittelspannungsebene um 2,6 Prozent. Die Stromnetzentgelte 2025 und auch ihre Entwicklung gegenüber 2024 fallen aber sehr unterschiedlich aus. So gab Netzentgelterhöhungen von bis zu 5,6 Prozent und Senkungen um bis zu 6,1 Prozent. Das zeigt ein aktueller Vergleich der Entgelte für verschiedene Abnahmefälle auf Niederspannungs- bzw. Mittelspannungsebene in Lippe und benachbarten Verteilnetzgebieten.

Vergleich Niederspannungsebene

Karte Netzentgelte Strom 2025 Niederspannung

Günstigster Verteilnetzbetreiber in Lippe auf der Niederspannungsebene, die vor allem für kleinere Gewerbebetriebe relevant ist, sind in diesem Jahr die Stadtwerke Bad Salzuflen (+4,5 Prozent) und Westfalen Weser Netz (-6,1 Prozent). Im Durchschnitt von drei betrachteten Abnahmefällen zahlen Unternehmen hier 9,48 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für den Netzbetrieb, beim teuersten Netzbetreiber sind es 11,08 Cent/kWh (-3,1 Prozent).
Entwicklung Netzentgelte Strom Niederspannung 2025

Vergleich Mittelspannungsebene

Karte Netzentgelte Strom 2025 Mittelspannung
Auf der Mittelspannungsebene sind die Stadtwerke Lippe-Weser Service, bezogen auf die vier betrachteten Abnahmefälle mit 5,99 Cent/kWh (-9,8 Prozent) am günstigen. Beim teuersten Verteilnetzbetreiber kostet die Netznutzung 7,77 Cent/kWh ((-4,4 Prozent).
Entwicklung Netzentgelte Strom Mittelspannung 2025
Im Vergleich der umliegenden Netzgebiete sind die Stadtwerke Hameln auf der Niederspannungsebene (8,28 Cent/kWh) und die Stadtwerke Rinteln auf der Mittelspannungsebene (5,40 Cent/kWh) am günstigsten.

Entgeltentwicklung bei den Übertragungsnetzbetreibern

Die Netzentgelte für Strom beinhalten i.d.R. neben dem Arbeits- und Leistungspreis für die Netznutzung auch Kosten für Messstellenbetrieb, Messung und Abrechnung. Auch die vorgelagerten Kosten für das Übertragungsnetz fließen hier ein. Sie fallen seit dem Jahr 2023 in Deutschland gleich hoch aus. Gegenüber 2024 sind sie noch deutlich stärker gestiegen als die Netzentgelte auf der Verteilnetzebene – und zwar je nach betrachtetem Abnahmefall um 9 bis 32 Prozent.

Wer legt die Netzengelte fest?

Die Netznutzungsentgelte können von den Netzbetreibern nicht frei festgelegt werden. Sie werden in einem komplexen Verfahren durch die Bundesnetzagentur genehmigt. Die Höhe der Netzentgelte ist ortsgebunden und hängt von vielen Faktoren wie Anschlussdichte, Erneuerungsbedarf des Stromnetzes, Versorgungsqualität und Effizienz des Netzbetreibers ab.
Basis für den Vergleich: Dem Vergleich der IHK Lippe liegen die Durchschnittswerte für vier Verbrauchsfälle auf Mittelspannungsebene und für drei Abnahmefälle auf Niederspannungsebene zugrunde. Die einzelnen Verbrauchsfälle unterscheiden sich in der Leistung, Strommenge und Benutzungsstunden. Mittelspannungsnetze werden üblicherweise mit elektrischen Spannungen von 10 bis 30 Kilovolt und Niederspannungsnetze bei 250 bis 1000 Volt betrieben.