Pressestatement zum Thema: "Rückholaktion" Babyboomer

Die Unternehmen versuchen die entstehenden Arbeitskräftelücken entsprechend zu schließen, was aber immer schwieriger wird. Es gibt immer weniger Schulabgängerinnen und ‑abgänger. Außerdem steigt seit Jahren bei jungen Menschen die Zahl der Neetss (not in education, employment or training). Beschäftigte aus dem Ausland einzustellen, ist mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden. Außerdem arbeiten die Menschen im Schnitt immer weniger Wochenstunden als früher, die Work-Life-Balance gewinnt spürbar an Bedeutung, die Arbeitskräftelücke gleichzeitig immer größer.

Ein weiteres wichtiges Fachkräftereservoir sind die älteren Arbeitnehmer. Diese haben nicht zuletzt den Vorteil, dass sie auf einen großen Erfahrungsschatz zugreifen können. Waren im Wirtschaftsraum Bamberg (Stadt und Landkreis) vor zehn Jahren 3.287 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Alter zwischen 60 und 65 tätig, waren es 2022 bereits 8.536, das entspricht einem Zuwachs von 160 Prozent. Sogar mehr als verdreifacht haben sich die Zahlen der Arbeitnehmer, die 65 Jahre oder älter sind. Binnen zehn Jahren stieg deren Zahl von 289 auf 1.175. Der Anteil an allen Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ab 60 ist von 4,4 auf 10 Prozent angestiegen. Der Zuwachs war bei den geringfügig Beschäftigten ab 65 zweifelsohne noch größer.

Auch wenn die Verbesserung der finanziellen Situation angesichts der hohen Inflationsraten zuletzt sicher an Bedeutung gewonnen hat, zeigen verschiedene Untersuchungen, etwa vom Institut für Arbeitsmarktforschung aus dem Jahr 2022, dass der Spaß an der Arbeit, die Tatsache, weiterhin eine Aufgabe zu haben und der Kontakt zu anderen Menschen eine wesentlich größere Rolle spielen.