Lichtenfelser Wirtschaft droht frostiger Winter

Trendauswertung IHK-Gremium Lichtenfels

Zum Start in das Winterhalbjahr weht in der Lichtenfelser Wirtschaft ein eisiger Wind. Dieser hat die vorsichtigen Hoffnungsschimmer aus dem Frühjahr vollständig weggeweht, so die zentrale Aussage aus der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth.

Die befragten Unternehmen der Wirtschaftsregion Lichtenfels schätzen sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch ihre Erwartungen deutlich negativ und schlechter ein als zuvor. Der IHK-Konjunkturklimaindex für Lichtenfels stürzt um 12 auf 82 Punkte ab.

Die aktuelle Geschäftslage wird nur noch von 20 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region Lichtenfels positiv bewertet, aber von 35 Prozent negativ. Im Saldo rangiert die Lagebewertung damit tief im negativen Bereich. Annähern schlecht wurde die Lage zuletzt im Herbst vor zwei Jahren eingeschätzt. Entsprechend kritisch fallen jetzt die Angaben zu den Auftragseingängen und zur Auslastung der Unternehmen aus. So melden 62 Prozent der Unternehmen einen rückläufigen Auftragseingang. Zudem berichten 39 Prozent von einer unzureichenden Auslastung.

“Die wirtschaftliche Situation in Lichtenfels hat sich im Lauf des Sommers sichtbar verschlechtert und die Hoffnungen auf einen baldigen konjunkturellen Aufschwung haben sich komplett zerschlagen. Stattdessen gibt es bei den Unternehmen vor allem Ernüchterung und Frust“, beschreibt Wilhelm Wasikowski, Vorsitzender des IHK-Gremiums Lichtenfels, die Situation vor Ort.

Düstere Aussichten für die folgenden zwölf Monate

Die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate zeigen keinen Anhaltspunkt für eine baldige Verbesserung der konjunkturellen Lage in der Region Lichtenfels. Im Gegenteil: Während in der IHK-Konjunkturbefragung 7 Prozent der Unternehmen von einer Verbesserung ihrer Geschäftslage in den folgenden zwölf Monaten ausgehen, sehen ganze 28 Prozent einer Verschlechterung entgegen.

42 Prozent erwarten außerdem, dass das Auftragsvolumen im Inland weiter nachlässt. Kritisch sind auch die unternehmerischen Prognosen zu Inlandsinvestitionen. 31 Prozent der Befragten planen rückläufige Investitionen. Gerade einmal 12 Prozent der Unternehmen planen steigende Inlandsinvestitionen. Hinzu kommen weitere 31 Prozent, die angeben, keinerlei Investitionen tätigen zu wollen.

Die Planungen der Unternehmen gehen außerdem von einer sinkenden Belegschaft am Standort aus. Gerade einmal drei Prozent der Befragten planen mit mehr, 29 Prozent mit weniger Personal.

“Die Konjunkturbilanz zum Start in das Winterhalbjahr fällt alarmierend aus. Klar ist, dass es nicht weitergehen kann wie bisher. Damit es in Deutschland wieder wirtschaftlich bergauf geht, dafür brauchen wir jetzt endlich Taten statt Worte“, appelliert Wasikowski an die Politik. "Unsere Unternehmen warten auf den versprochenen Wachstumsbooster!"