Bundesmittel für Straßenbau in Oberfranken gefährdet
IHK warnt: Drei zentrale Projekte stehen trotz Baurecht und Vorarbeiten vor dem Aus
Die IHK für Oberfranken Bayreuth sieht die aktuelle Finanzplanung des Bundes für die Bundesfernstraßen mit großer Sorge. Drei wichtige Straßenbauprojekte in Oberfranken stehen auf der Kippe, obwohl bereits Baurecht besteht und erste Arbeiten begonnen haben. Betroffen sind der Ausbau der B173 zwischen Kronach und Küps, der Lückenschluss der B303 bei der Lerchenhoftrasse und die Ortsumfahrung Mainroth/Rothwind an der B289.
"Es ist nicht hinnehmbar, dass der Bund einerseits im Raum Küps Baurecht schaffen lässt, ökologisch aufwändige Ausgleichsmaßnahmen wie die Rodachverlegung bereits begonnen wurden und nun ausgerechnet beim entscheidenden Straßenbau die Mittel verweigert. Das ist ein Schlag ins Gesicht für unsere Region und ein fatales Signal für die wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis Kronach“, zeigt sich Hans Rebhan, Vorsitzender des IHK-Gremiums Kronach maßlos enttäuscht.
Baufreigabe ohne zeitlichen Verzug gefordert
Die Kritik der IHK richtet sich insbesondere darauf, dass bereits Vorarbeiten angelaufen sind. Rebhan: "Wir brauchen eine Mittelfreigabe ohne zeitlichen Verzug!"
Auch Wilhelm Wasikowski, Vorsitzender des IHK-Gremiums Lichtenfels findet klare Worte: "Gerade dort, wo Baurecht besteht und wo bereits gebaut wird, müssen Projekte konsequent weitergeführt werden. Wenn sich Parameter ändern und Baurecht verfällt, verlieren wir Jahre und mehrere Millionen Euro durch endlose Neuplanungen. Das können wir uns auf Dauer nicht leisten. Wir brauchen Verlässlichkeit und keine Dauerbaustellen und Planungen für den Papierkorb."
Harry Weiß, Vorsitzender des IHK-Gremiums Kulmbach, und Wasikowski sind enttäuscht darüber, dass es auch bei der Ortumfahrung Mainroth/ Rothwind nicht weitergeht, wo aktuell das Planfeststellungsverfahren laufe. Weiß und Wasikowski sind sich einig: “Es wäre den Anwohnern gegenüber unfair, wenn nach jahrelangen Planungsprozessen nun das Aus verkündet wird.”
Verschiebung von Bauprojekten auf "Sankt-Nimmerleins-Tag" nicht hinnehmbar
Die IHK für Oberfranken fordert den Bund eindringlich auf, seiner Verantwortung gerecht zu werden und die zugesagten Straßenbauprojekte unverzüglich mit den notwendigen Finanzmitteln auszustatten. "Gerade vor dem Hintergrund bereits laufender vorbereitender Maßnahmen und ökologischer Ausgleichsprojekte ist es nicht hinnehmbar, dass die eigentlichen Verkehrsinfrastrukturprojekte auf unbestimmte Zeit verschoben werden", so Rebhan.
"Wirtschaftsstandorte im ländlichen Raum brauchen funktionierende Straßen. Wer hier spart, gefährdet nicht nur die Verkehrssicherheit, sondern auch Arbeitsplätze und die Zukunftsfähigkeit unserer Region“, ergänzt Weiß.