Forchheimer Wirtschaft: Hoffnungsschimmer oder Strohfeuer?
Trendauswertung IHK-Gremium Forchheim
Die wirtschaftliche Situation der Region Forchheim wird aus Unternehmersicht besser eingeschätzt als zuletzt. Das ist das Ergebnis der Konjunkturbefragung der IHK für Oberfranken Bayreuth unter Forchheimer Unternehmen. Der IHK-Konjunkturklimaindex steigt zum dritten Mal in Folge, diesmal um weitere neun auf 98 Punkte.
Jeweils 23 Prozent der Unternehmen aus dem Raum Forchheim bewerten in der IHK-Konjunkturbefragung ihre aktuelle Geschäftslage gut bzw. schlecht. 22 Prozent der Unternehmen geben für die letzten sechs Monaten eine volle Auslastung zu Protokoll, 19 Prozent sind mit ihrer Auslastung nicht zufrieden. Die Inlandsnachfrage stufen allerdings 45 Prozent als rückläufig ein.
“Noch im Herbst letzten Jahres war die wirtschaftliche Situation im Raum Forchheim sehr angespannt. Auch wenn seitdem leichte Entspannungstendenzen zu erkennen sind, ist die Situation alles andere als rosig. Hohe Kosten, überbordende Bürokratie, Mangel an Arbeitskräften, geringe Nachfrage – die Unternehmen leiden unter Rahmenbedingungen, die eine positive wirtschaftliche Entwicklung erheblich erschweren“, erläutert Dr. Michael Waasner, IHK-Präsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Forchheim.
Geschäftserwartungen weniger pessimistisch als zuletzt
Für die kommenden zwölf Monate rechnen 19 Prozent der Forchheimer Unternehmerinnen und Unternehmer mit einer Verbesserung der Geschäftslage, 23 Prozent mit einer Verschlechterung. Im Saldo zwar weiterhin negativ, werden die Geschäftserwartungen jedoch seit Herbst letzten Jahres stetig optimistischer. Die Unternehmen rechnen im Saldo aber weiterhin mit einem rückläufigen Auftragsvolumen.
Planungen: Weniger Investitionen, weniger Beschäftigte
Dies spiegelt sich jedoch nicht bei den Investitions- und Beschäftigungsplanungen wider. 23 Prozent der Befragten planen mehr Inlandsinvestitionen, 30 Prozent wollen weniger investieren. Sogar 23 Prozent der befragten Unternehmen planen aktuell einen Beschäftigtenabbau, nur fünf Prozent wollen ihre Beschäftigtenzahl erhöhen. "Gerade die Beschäftigungsplanungen sind ein ernstes Warnsignal. Die Forchheimer Wirtschaft braucht deshalb Investitions- und Wachstumsimpulse", mahnt Dr. Waasner.
IHK-Präsident mahnt Reformen an
“Das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Deutschland ist massiv zurückgegangen, er droht im internationalen Vergleich immer weiter zurückzufallen. Viele Unternehmen ziehen Investitionen und Beschäftigte ab, und kehren dem Standort den Rücken. Dies muss dringend verhindert werden – durch mutige wirtschaftsfreundliche Reformen und Schnelligkeit bei deren Umsetzung“, so der IHK-Präsident. “Unsere Unternehmen brauchen endlich Fakten, keine Sonntagsreden!“
