„Energieversorgung made in Oberfranken“ im Fokus

Die IHK-Gremien sind die Stimme der Wirtschaft vor Ort im Kammerbezirk der IHK für Oberfranken Bayreuth. Und weil die Unternehmen vielerorts vor den gleichen Herausforderungen stehen, kommt der Vernetzung und dem Erfahrungsaustausch der Gremien untereinander umso höhere Bedeutung zu. So geschehen bei der gemeinsamen Sitzung der IHK-Gremien aus den benachbarten Bezirken Kronach und Hof. Die Unternehmerinnen und Unternehmer waren dazu zu Gast bei Münch Energie in Rugendorf.

Im Mittelpunkt der Sitzung: eine kostengünstige und sichere, dezentrale Energieversorgung. „Die Versorgungssicherheit und die Energiepreise sind für die Wirtschaft entscheidend“, drückte es der Hofer Gremiumsvorsitzende und IHK-Vizepräsident Michael Bitzinger aus. Dieser und anderen großen Herausforderungen zum Trotz konnte IHK-Vizepräsident Hans Rebhan, Gremiumsvorsitzender aus Kronach, zu Beginn des Treffens gute Nachrichten vermelden: Beide Regionen, Kronach und Hof, verbesserten sich kürzlich deutlich in verschiedenen Rankings im Prognos-Zukunftsatlas, etwa bei Wohlstand und sozialer Lage. „Dies zeigt, dass die kontinuierliche Arbeit und die strukturellen Verbesserungen, beispielsweise bei den Hochschulen, dem Innovationszentrum oder dem Technologietransferzentrum Oberfranken, Früchte tragen“, so Hans Rebhan.

Gewachsen zu einem der größten dezentralen Energieversorger

Mario Münch schildert die Entstehungsgeschichte seines Unternehmens: Im Jahr 2004 gründete er Münch Energie – angetrieben von dem Wunsch, gemeinsame die Erde zu bewahren. Begonnen mit dem ursprünglichen Ziel, den Eltern damit eine halbwegs auskömmliche Rente zu bescheren, ist das Unternehmen in den vergangenen 20 Jahren zu einem der größten dezentralen Energieversorger Deutschlands gewachsen. „Wir projektieren und bauen jedes Jahr mehr als ein halbes Kernkraftwerk an Erzeugungskapazität“, so Münch. Er stellt heraus, dass die Zukunft aus seiner Sicht in der Kombination aus erneuerbaren Energien und Batteriespeichern liegt. „Stellen Sie sich das vor wie bei einer Regentonne, in der Regenwasser gesammelt wird, um es dann zu verwenden, wenn man es braucht“, so Münch. Ziel sei es, möglichst viel Energie vor Ort zu erzeugen und zu speichern, um die Abhängigkeit von zentralen Netzen zu reduzieren und die Wertschöpfung in der Region zu halten.

Ursprünglich mit Photovoltaik gestartet, ist Münch Energie heute auch im Bereich Windenergie tätig und betreibt große Anlagen zur Energieerzeugung. Gemeinden werden aktiv in die Projekte eingebunden. Bürgerinnen und Bürger können sich über Crowdfunding-Plattformen an den Projekten beteiligen und so direkt von der Energiewende profitieren.

Bei der Sitzung und der anschließenden Unternehmensbesichtigung kamen die Mitglieder der beiden IHK-Gremien untereinander ins Gespräch. „In diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten braucht es den persönlichen Austausch, wenn wir gemeinsam etwas bewegen wollen“, waren sich Hans Rebhan und Michael Bitzinger einig.