Fichtelgebirge: Geschäftserwartungen der Wirtschaft im freien Fall
Trendauswertung IHK-Gremium Marktredwitz-Selb
Die Unternehmen im Fichtelgebirge sind zwiegespalten in Bezug auf die konjunkturelle Situation, so das Ergebnis der aktuellen Konjunkturbefragung der IHK für Oberfranken Bayreuth. Während die aktuelle Lage leicht positiv eingeschätzt wird, sind die Geschäftserwartungen deutlich negativ. Der Konjunkturklimaindex für die Region sinkt entsprechend um 11 auf 93 Punkte.
"Dieser deutliche Index-Absturz zeigt deutlich, wie sehr unsere heimische Wirtschaft unter Druck steht. Oft genug sind die Ursachen hausgemacht", so Dr. Roman Pausch, Vorsitzender des IHK-Gremiums Marktredwitz-Selb und nennt exemplarisch explodierende Bürokratie, langwierige Genehmigungsverfahren. international nicht wettbewerbsfähige Energiepreise sowie die hohe Steuer- und abgabenlast.
In der IHK-Konjunkturbefragung bewerten 29 Prozent der Unternehmen aus der Wirtschaftsregion Marktredwitz-Selb ihre aktuelle Geschäftslage positiv, 27 Prozent negativ. Immerhin 33 Prozent geben an, in den vergangenen sechs Monaten voll ausgelastet gewesen zu sein. Mit dieser Bewertung steht der Wirtschaftsraum im oberfränkischen Vergleich solide da. Das schlechte Auftragsvolumen lässt aber für die kommenden Monate Negatives erwarten.
Stürmische Zeiten erwarten heimische Wirtschaft
Die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate fallen entsprechend negativ aus. Gerade einmal neun Prozent der befragten Unternehmen im Fichtelgebirge erwarten eine Verbesserung ihrer Geschäftslage, jedes vierte Unternehmen sieht einer Verschlechterung entgegen.
Beschäftigtenabbau erwartet
Fehlende Impulse lassen sich auch bei den geplanten Inlandsinvestitionen und der weiteren Beschäftigtenentwicklung verzeichnen. Während 22 Prozent mit steigenden Investitionen im Inland planen, rechnen 27 Prozent mit einem Rückgang. Nur acht Prozent prognostizieren eine wachsende Belegschaft am Standort, 21 Prozent gehen von sinkenden Beschäftigtenzahlen aus.
Reformen müssen endlich umgesetzt werden
“Im Frühjahr konnten wir im Landkreis Wunsiedel einen deutlichen Optimismus der Unternehmerinnen und Unternehmer verzeichnen – ein richtiges Erwartungshoch. Dieses ist leider vollständig verpufft“, so Dr. Pausch mit Blick auf die merkbar schlechteren Geschäftserwartungen für das kommende Jahr. “In die neue Regierung wurden große Hoffnungen gesetzt. Passiert ist jedoch seither nicht viel. Die angekündigten Reformen müssen dringend umgesetzt werden, um das Vertrauen der Unternehmen nicht noch weiter zu verspielen“, mahnt Dr. Pausch.
