Kulmbacher Wirtschaft fehlen belebende Elemente

Trendauswertung IHK-Gremium Kulmbach

Die Einschätzungen der Kulmbacher Wirtschaft zur aktuellen Geschäftslage und zu den Geschäftserwartungen haben sich im Verlauf des Sommers in unterschiedliche Richtungen entwickelt, so das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth. Während die Lagebewertung nur noch geringfügig negativ ausfällt, haben sich die Erwartungen deutlich verschlechtert. Der IHK-Konjunkturklimaindex für Kulmbach sinkt um acht Punkte auf einem Wert von 94.

In der IHK-Konjunkturbefragung im Raum Kulmbach sind 21 Prozent der Unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden, 23 Prozent dagegen nicht. 29 Prozent berichten von einer unzureichenden, 27 Prozent von einer vollen Auslastung. Allerdings ist das rückläufige Auftragsvolumen bereits ein Indiz für eine verhaltene Entwicklung in den kommenden Monaten. 41 Prozent der Befragten verzeichnen ein rückläufiges Auftragsvolumen im Inland, trotzdem fällt die Bewertung des Auftragsgeschehens insgesamt besser aus als im Sommer.

“Die aktuelle Geschäftslage scheint sich - mit kleineren Ausreißern - in den letzten beiden Jahren auf einem niedrigen Niveau einzupendeln“, so Harry Weiß, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Kulmbach. “Die Wirtschaft tritt auf der Stelle, es fehlt jegliche Dynamik."

Geschäftserwartungen nehmen ab

Aktuell rechnen zwei von zehn Unternehmen im Raum Kulmbach für die kommenden zwölf Monate mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftserwartungen. Gerade einmal eines von zehn Unternehmen rechnet mit einer Verbesserung seiner Geschäftslage. Bei der letzten IHK-Konjunkturumfrage im Frühjahr rechneten noch 29 Prozent der Unternehmen mit einem Aufwärtstrend, nur 16 Prozent waren pessimistisch.

Kritisch, wenn auch weniger drastisch als im Frühjahr, fallen die Investitionsplanungen im Inland aus. Insgesamt planen 14 Prozent der Unternehmen mit steigenden Investitionen im Inland, während 22 Prozent mit rückläufigen Investitionen rechnen. Das und der geplante Stellenabbau zeigen, dass die Talsohle noch lange nicht durchschritten ist. 17 Prozent der Kulmbacher Unternehmen gehen von einer steigenden Beschäftigtenzahl am Standort aus, 23 Prozent von einer rückläufigen.

Unternehmen hadern mit schlechten Rahmenbedingungen

“Der aufkeimende unternehmerische Optimismus aus dem Frühjahr konnte über die Sommermonate leider nicht mitgenommen werden. Kein Wunder – die Unternehmen hadern immer mehr mit den schlechten Rahmenbedingungen. Die Regierung hat einen Herbst der Reformen in Aussicht gestellt, der muss jetzt endlich umgesetzt werden“, fordert der Gremiums-Vorsitzende. "Unsere Wirtschaft braucht Rahmenbedingungen, wo sie ihr Potenzial ausspielen kann!"