22.02.2024

Kronacher Wirtschaft: Lage trübt sich ein

IHK-Konjunkturumfrage für die Region zeigt negativen Zukunftstrend

Die Wirtschaft aus Stadt und Landkreis Kronach startet mit wenig Zuversicht in das neue Jahr. In der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth ist die Lagebeurteilung rückläufig und mittlerweile im Saldo nur noch ausgeglichen. Die Erwartungen an die kommenden Monate geben nach und notieren weiterhin im negativen Bereich. Der Konjunkturklimaindex für die Region Kronach sinkt um 5 Zähler auf jetzt 87 Punkte.

„Die Kronacher Wirtschaft blickt sorgenvoll auf das Jahr 2024. Nur noch wenige rechnen mit einer wirtschaftlichen Erholung“, so Hans Rebhan, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Kronach. „Es braucht jetzt dringend eine pragmatische Wirtschaftspolitik mit Maß und Mitte ohne ideologische Agenda.“

Die aktuelle Geschäftslage der befragten Kronacher Unternehmen stellt sich trotz der vielen Herausforderungen robust dar. 28 Prozent der Betriebe geben an, sich in einer guten Geschäftslage zu befinden. 26 Prozent hingegen stufen die betriebliche Situation schlecht ein. Damit hat sich die Lagebeurteilung der Kronacher Wirtschaft im letzten Jahr stetig verschlechtert. Lag der Saldo im Januar 2023 noch bei +24, notiert er ein Jahr später nur noch bei +2.

Ursache für diesen rückläufigen Trend sind zweifelsfrei auch die Entwicklungen der Umsätze. Sowohl für das Inlands- wie für das Auslandsgeschäft berichten im Saldo mehr Firmen aus dem Kronacher Wirtschaftraum von rückläufigen Geschäften. „Auf der einen Seite gibt es viele Unternehmen, die auf ihren Märkten erfolgreich sind. Auf der anderen Seite kann kein Unternehmen dauerhaft rückläufige Umsätze verkraften. Diese Entwicklung muss uns Sorgen bereiten“, so Rebhan.

Kein Aufschwung in Sicht

Der Blick auf das Jahr 2024 ist bei vielen Unternehmerinnen und Unternehmern aus dem Frankenwald pessimistisch geprägt. 44 Prozent aller Befragten rechnen mit einer Verschlechterung der eigenen Situation in den nächsten zwölf Monaten. Eine Verbesserung erhoffen sich hingegen nur 19 Prozent. Die weiteren 37 Prozent gehen von keiner signifikanten Veränderung der eigenen Geschäftslage aus. Damit verbleibt die Prognose der Wirtschaft aus dem Frankenwald im Saldo negativ.

Vergleichbare Ergebnisse liefern auch die Prognosen zur Umsatzentwicklung. International wie national rechnen deutlich mehr Firmen mit Umsatzrückgängen als mit Umsatzzuwächsen. Die pessimistischen Aussichten schlagen sich auch auf die Beschäftigtenplanungen der Kronacher Wirtschaft nieder, die im Saldo von einem Beschäftigtenrückgang in den nächsten Monaten ausgeht. Weniger drastisch stellen sich die Investitionsplanungen dar, die im Saldo fast noch ausgeglichen sind und sich im Vergleich zur Herbstumfrage nicht nennenswert verändert haben.

„Viele Unternehmen erwarten keine neuen konjunkturellen Impulse und rechnen daher mit schwierigen Monaten“, resümiert der Gremiumsvorsitzende. „Planungssicherheit, keine Übererfüllung von Vorgaben, eine Beseitigung hausgemachter bürokratischer Stolperfallen und ein gesundes Maß bei Entscheidungen in Berlin und Brüssel - das ist meine Wunschliste“, so Rebhan.