09.02.2023

Zuversicht kehrt zurück

Konjunktur-Trendauswertung IHK-Gremium Bayreuth


Die Unternehmen in Stadt und Landkreis Bayreuth gehen mit Schwung in das neue Jahr. Die aktuelle Geschäftslage bleibt im Saldo nahezu unverändert und damit deutlich im positiven Bereich. Die Prognose für die nächsten Monate legt in der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth deutlich zu und schafft fast einen ausgeglichenen Saldo.

"Die Bayreuther Wirtschaft steht zu Jahresbeginn solide da. Vor allem herrscht bei deutlich mehr befragten Betrieben wieder Zuversicht beim Blick auf die anstehende Zeit", freut sich der IHK-Vizepräsident und Vorsitzende des IHK-Gremiums Bayreuth, Jörg Lichtenegger. Der Konjunkturklimaindex für die Region legt unter diesen Vorzeichen um 18 Punkte auf 108 Zähler zu.

Die aktuelle Geschäftslage bleibt in der Region Bayreuth erfreulich und mindestens solide. 35 Prozent aller Unternehmerinnen und Unternehmer vermelden eine gute betriebliche Situation. Eine schlechte Lage geben hingegen nur 14 Prozent zu Protokoll. Damit bleibt der Saldo im Vergleich zur Herbstumfrage in etwa auf demselben Niveau. "Die Geschäftslage war und ist in der Bayreuther Wirtschaft insgesamt gut. Ganz sind die Sorgen allerdings noch nicht verschwunden", so IHK-Konjunkturreferent Malte Tiedemann. Trotz der im Saldo guten Geschäftslage verbuchen viele Unternehmen rückläufige Umsätze im In- und Ausland. Eine Entwicklung, die – würde sie fortbestehen – auf Dauer zu einer Abwertung der Geschäftslage führen kann. 

Erwartungen kratzen am ausgeglichenen Saldo

Nach dem großen Einbruch der Prognose in der Herbstumfrage des vergangenen Jahres – zu einem Zeitpunkt, als noch keine politischen Maßnahmen zur Stabilisierung der Energiepreise beschlossen oder bekannt waren – erholen sich die Erwartungen der Bayreuther Wirtschaft allerdings mehr als spürbar und präsentieren sich zu Jahresbeginn gänzlich anders. Ein Viertel aller Befragten glaubt an eine Verbesserung der eigenen Situation. 28 Prozent rechnen hingegen mit einer Verschlechterung. Die weiteren 47 gehen von einer konstanten Geschäftslage in den kommenden Monaten aus. Damit ist das Ergebnis im Saldo nahezu ausgeglichen und im Vergleich zum Herbst stark verbessert. Flankiert wird diese Einschätzung von einer positiven Prognose zur Umsatzentwicklung im Inland. Mehr Firmen kalkulieren mit steigenden Umsätzen, als dass Betriebe mit Umsatzrückgängen planen. "Der Blick nach vorne ist mit deutlich mehr Zuversicht versehen", so Lichtenegger. "Was nicht heißt, dass die Politik jetzt die Hände in den Schoß legen darf. Langfristige Lösungen für Energiepreise und -versorgung sind dringlicher denn je gefragt.“

Die Investitionsplanungen profitieren von dem Aufwind vorerst nicht und bleiben im Saldo leicht rückläufig. Anders sieht es bei den Planungen der Unternehmen in Stadt und Landkreis Bayreuth in Bezug auf den eigenen Personalbestand aus. Deutlich mehr planen mit einem Beschäftigtenaufbau, als dass Unternehmen befürchten, die Zahl ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reduzieren zu müssen. Der Standort Region Bayreuth soll weiterwachsen und bleibt damit ein Motor in Oberfranken“, so der Gremiumsvorsitzende. "Dafür braucht es allerdings exzellente Bedingungen für unsere Betriebe, an denen wir gemeinsam mit Stadt, Landkreis und Kommunen intensiv arbeiten müssen.“ Ein wirtschaftsfreundlicher Standort benötige eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur – die sich in Bayreuth etwa durch den zügigen Neubau der Hochbrücke verbessern ließe. "Auch die Bahnanbindung Bayreuths und die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale sind seit langer Zeit überfällig“, unterstreicht Lichtenegger eine langjährige Forderung der IHK. Weniger Bürokratie, schnellere und vereinfachte Genehmigungsverfahren würden die Unternehmen – nicht nur in der aktuellen Situation – ebenfalls entlasten.