17.03.2023

Dauerhafte Energieversorgung sicherstellen!

IHK-Präsident Dr. Michael Waasner: Weichen müssen jetzt gestellt werden

Die Energiewende kann nur mit wettbewerbsfähigen Energiekosten, einem schnellen Ausbau von erneuerbaren Energien und Energieinfrastruktur sowie weniger Bürokratie gelingen, macht Dr. Michael Waasner deutlich, Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth.

Das Präsidium der Deutschen Industrie- und Handelskammer, der Dachorganisation aller 79 IHKs, hat ein Positionspapier zur Energieversorgung (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 709 KB) in Deutschland verabschiedet.

Dr. Waasner begrüßt die Verabschiedung dieses Papiers und macht deutlich: "Unser künftiger Wohlstand steht und fällt mit einer zuverlässigen und bezahlbaren Energieversorgung." Auch mit der Gas- und Strompreisbremse liegen die Kosten für energieintensive Prozesse weiterhin deutlich höher als etwa in den USA oder Frankreich, wo viele Konkurrenten oberfränkischer Unternehmen sitzen. "Um diese Energiekosten dauerhaft zu senken, müssen wir in Deutschland vor allem das Angebot spürbar ausbauen", ergänzt stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm. Beide machen sich für den Grundsatz stark, dass künftig Kraftwerkskapazitäten nur dann abgeschaltet werden, wenn andere wetterunabhängige Leistungen zur Verfügung stehen.

Energieumbau mit angezogener Handbremse nicht möglich

Für einen konsequenten Energieumbau muss der Ausbau erneuerbarer Energien und der entsprechenden Infrastruktur deutlich schneller erfolgen. Dazu müssen mehr Flächen für den Bau von Wind- und PV-Freiflächenanlagen zur Verfügung gestellt und vor allem die Genehmigungsprozesse deutlich beschleunigt werden, macht das Positionspapier deutlich. Brehm: "Dazu ist es wichtig, den Bürgern eine Beteiligung zu ermöglichen."

Je wichtiger die Erneuerbaren für die Energieversorgung werden, umso wichtiger wird aber auch eine leistungsfähige Energieinfrastruktur. "Der schleppende Ausbau der Stromnetze führt regelmäßig zum Abschalten von Windrädern und anderen Erzeugungsanlagen. Das wiederum hat erheblichen Einfluss auf die Fahrweise von Kraftwerken, was Unternehmen und Endverbraucher finanziell belastet und die Netzstabilität gefährdet, gerade bei uns in Bayern", kritisiert Dr. Waasner.

Hürden beseitigen!

Energieerzeuger und Unternehmen, die in erneuerbare Energien, in mehr Energieeffizienz oder in Innovationen im Bereich Klimaschutz investieren wollen, brauchen vereinfachte, schnelle und zuverlässige Genehmigungsverfahren. Dr. Waasner: "Diese Hürden müssen weg. Nicht in fünf Jahren, sondern jetzt!"