Digitalisierung der Arbeitswelt: Welche Berufe verändern sich besonders?
Durch neue digitale Technologien verändert sich der deutsche Arbeitsmarkt. Dies gilt besonders für das Ausmaß, wie sich Berufe aktuell potenziell durch den Einsatz von Computern oder computergesteuerten Maschinen verändern. Das „Substituierbarkeitspotenzial“ beschreibt, welcher Anteil an Tätigkeiten in einem Beruf schon heute durch den Einsatz moderner Technologien ersetzt werden könnte. Ein hohes Substituierungspotenzial kann als Indikator für einen Wandel der Arbeitswelt gesehen werden. Aktuelle Zahlen liefert der Bericht des Regionalen Forschungsnetzes Berlin-Brandenburg des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Nach wie vor ist zwar das Substituierbarkeitspotenzial bei den Helferinnen- und Fachkraftberufen am höchsten. Am stärksten gestiegen ist das Potenzial jedoch bei den Expert:innenberufen. u. a. durch generative Künstliche Intelligenz. Besonders bei den IT- und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufen sind hohe Zuwachsraten zwischen 2019 und 2022 zu verzeichnen.

Abb.: Substituierbarkeitspotenzial nach Berufssegmenten in Deutschland
Wichtig zu betonen ist, dass es sich hierbei um Potenziale technischer Ersetzbarkeit handelt. Ob und inwiefern die technischen Möglichkeiten auch tatsächlich umgesetzt werden, steht nicht fest. Es kann Gründe geben, die gegen eine tatsächliche Substituierung sprechen, beispielsweise weil eine Umstellung zu komplex wäre oder ethische Bedenken entgegenstehen. Unstrittig ist jedoch, dass auf der einen Seite einige Tätigkeiten durch die Digitalisierung wegfallen bzw. automatisiert werden, andererseits aber auch neue Tätigkeiten und Berufe entstehen. Daher kann ein hohes Substituierungspotenzial als Indikator für einen Wandel der Arbeitswelt gesehen werden.
(Quelle IAB)