Mehr Investitionen in Eurozone und Nordamerika

Zum Jahresbeginn 2023 planen 77 Prozent der heimischen Unternehmen, künftig stärker im Euroraum zu investieren. Europa ist damit wieder an die Spitze bei den Auslandsinvestitionen geschossen: Innerhalb von zehn Jahren hat sich der Anteil der Betriebe mit Fokus Europa nahezu verdoppelt, von 40 Prozent in den 2010er-Jahren auf heute rund 80 Prozent. Aber auch Nordamerika hat an Attraktivität im Vergleich zum Vorjahr von 15 Prozent auf 25 Prozent deutlich zugelegt. Fast alle Zielregionen weltweit sind als Investitionsziel in den Planungen der regionalen Wirtschaft höher gewichtet worden. Eine Ausnahme ist der chinesische Markt: Hat im Vorjahr noch ein Viertel aller Betriebe China-Investitionen geplant, ist dieser Anteil auf aktuell 17 Prozent deutlich zurück gegangen. Damit rutscht China auf Platz vier der beliebtesten Investitionsziele ab.

„Europa ist wieder attraktiv! Die Unternehmen aus unserer Wirtschaftsregion hatten in den letzten Jahren mit erheblichen weltweiten Lieferkettenproblemen zu kämpfen und diversifizieren sich gerade neu, mit einem deutlich stärkeren Nahfokus auf der Eurozone. Aber auch Nordamerika hat kräftig an Attraktivität gewonnen, nicht zuletzt auch durch die angekündigten grünen US-Milliardensubventionen“, sagt Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der IHK Hannover.

Das zentrale Motiv für Auslandsinvestitionen der Unternehmen ist 2023 weiterhin der Auf- und Ausbau von Vertrieb und Kundendienst im Ausland – und es gewinnt noch an Bedeutung. Für 57 Prozent der Unternehmen (Vorjahr 48 %) ist dies das wichtigste Investitionsmotiv, das ist der Höchstwert der letzten zehn Jahre. Produktion zwecks Kostenersparnis spielt als Investitionsmotiv dagegen nur bei jedem fünften Unternehmen eine zentrale Rolle.