IHK lehnt höhere Parkgebühren in Hannover ab
Durch eine massive Erhöhung der Parkgebühren im öffentlichen Raum, wie sie jetzt in Hannover vorgeschlagen wurde, würden die städtische Wirtschaft und der Wirtschaftsstandort erheblich belastet. „Das ist das genaue Gegenteil von dem, was eine lebendige Innenstadt und eine gesunde Wirtschaft benötigen“, erklärt Dr. Mirko-Daniel Hoppe, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Hannover.
Die Idee, das Parken auf Parkhäuser zu konzentrieren, sei zwar nachvollziehbar, so die IHK-Position. Das setzt allerdings voraus, dass die Parkhäuser gut erreichbar und attraktiv sind und den Kundenanforderungen entsprechen. Für Besucherinnen und Besucher der Fußgängerzone in Hannovers Innenstadt kann das aus Sicht der IHK allenfalls mit Einschränkungen gelten. Für kleinere Quartiere wie die Königstraße oder Stadtteile wie List und Südstadt und Einzellagen stellt sich die Situation aber völlig anders dar. Hier sind die Unternehmen auf Parkplätze im öffentlichen Raum angewiesen, da nahegelegene Parkhäuser kaum vorhanden sind. Hinzu kommt, dass in diesen Quartieren häufig nicht das Spazierengehen oder Bummeln entlang verschiedener Geschäfte oder Einrichtungen das Ziel ist, sondern konkret einzelne Unternehmen besucht werden. Da für einen wichtigen Teil der Kundschaft nach wie vor der Pkw das Verkehrsmittel der Wahl ist, sind nahegelegene Parkmöglichkeiten unverzichtbar. Ist hier die Erreichbarkeit nicht mehr nachfragegerecht vorhanden, werden viele Kunden und Kundinnen alternative Einkaufstandorte wählen oder online einkaufen.
„Es ist nicht nachvollziehbar“, so IHK-Verkehrsexperte Hoppe, „dass die Stadt diese Sachverhalte vollständig ignoriert und den sowieso schon unter starken Druck stehenden Wirtschaftsstandort durch eine so massive, kaum differenzierte Parkgebührenerhöhung gefährdet. Hinzu kommt, dass eine Verkehrsverlagerung auf andere Standorte dem Klimaschutz eher schaden als nutzen wird und dass positive Haushaltseffekte durch sinkende Gewerbesteuereinnahmen schnell aufgefressen werden können.“