Umsetzung der neuen EU-Binnenmarktstrategie

Die Europäische Kommission hat aktuell die neue Strategie für den Binnenmarkt vorgestellt. Ziel ist, die zehn größten Hürden innerhalb des Binnenmarktes abzubauen und diesen zukunftsfähig zu gestalten.
Tilman Brunner, Leiter der Abteilung International bei der IHK Hannover, begrüßt diesen Vorstoß und hofft vor allem auf eine praxisnahe zügige Umsetzung:
„Die aktuelle Situation ist absurd: Der Binnenmarkt soll die Geschäftstätigkeit in der EU vereinfachen – aber wenn wir uns die Zahl der bei uns eingehenden Unternehmensanfragen ansehen, ist genau das Gegenteil der Fall: wir bekommen in der IHK mehr Anfragen zu Regularien und Vorschriften im Binnenmarkt als zu jeder anderen Weltregion.“
Besonders häufig wenden sich Unternehmen mit Fragen zu bürokratischen Hürden bei der Entsendung von Mitarbeitenden an die IHK Hannover. So müssen Unternehmen sich für jeden Einsatz mit unterschiedlichen nationalen Meldeportalen und Regeln auseinandersetzen, die teils nur in der Landessprache verfügbar sind.
Auch im Online-Geschäft erschweren nationale Sonderregelungen, etwa bei der Verpackungsentsorgung, den freien Warenverkehr erheblich. Viele Händler entscheiden sich daher, bestimmte Länder vom Export auszuschließen.
Brunner fordert eine zügige und konsequente Umsetzung der neuen Binnenmarktstrategie:
„Die Strategie setzt an den richtigen Punkten an – Digitalisierung, Vereinheitlichung und Bürokratieabbau. Die EU muss zeigen, dass sie aus Sicht der Unternehmen mehr ist als ein gemeinsamer Zollraum. Gerade in der aktuellen Lage, die im weltweiten Handel von großer Unsicherheit geprägt ist, muss der Binnenmarkt eine sichere und reibungslos funktionierende Basis für die Unternehmen bieten.“
Weitere Informationen zur neuen EU-Binnenmarktstrategie finden Sie hier: www.hannover.ihk.de/eu-binnenmarkt