IHK erwartet mehr Tempo bei der Digitalisierung in Niedersachsen
Die IHK Hannover begrüßt die jüngste strukturelle Weichenstellung der niedersächsischen Landesregierung für eine höhere Leistungsfähigkeit bei der Digitalisierung der Landesverwaltung.
„Die Bündelung der Kompetenzen an einer zentralen Stelle der Landesregierung mit ressortübergreifender Durchsetzungskraft ist ein längst überfälliger Schritt, den die IHK über Jahre eingefordert hat“, sagt Christian Grascha, stellv. Hauptgeschäftsführer und Beauftragter für digitale Transformation bei der IHK Hannover.
Der Handlungsdruck bei der Verwaltungsdigitalisierung in Niedersachsen ist hoch: In einer aktuellen Umfrage der IHK geben vier von fünf Unternehmen der Verwaltung im Bereich Digitalisierung die Schulnoten 5 oder 6. Im Land, aber besonders im kommunalen Bereich fehlt es an flächendeckenden, einheitlichen und nutzerfreundlichen digitalen Angeboten.
„Wir erwarten jetzt endlich mehr Tempo bei der Digitalisierung von Prozessen und effizientere Lösungen, insbesondere in der Interaktion mit der Wirtschaft. Digitalisierung ist der Schlüssel für weniger Bürokratie und schnellere Planungs- und Genehmigungsprozesse“, so Grascha.
Entscheidend wird nun die konkrete Ausgestaltung sein: Die neue Staatssekretärin für Digitalisierung muss als zentrale Steuerungsinstanz fungieren – mit einem Vetorecht bei allen IT- und Digitalisierungsfragen, ähnlich dem Finanzministerium bei Haushaltsfragen. Nur so kann die notwendige Durchsetzungskraft gegenüber Ressorts und nachgeordneten Behörden gewährleistet werden. Wichtig ist auch ein stärkerer Fokus auf mehr Einheitlichkeit und Standards gerade bei den Kommunen. Das niedersächsische Ziel muss ein durchgängiges digitales Nutzererlebnis für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen sein – unabhängig vom Stand- und Wohnort.