01.08.2023

Ausbildungsstart 2023: Zweistelliges Plus bei der IHK Hannover

Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, setzen die Unternehmen im Bereich der IHK Hannover verstärkt auf die Duale Ausbildung. Das zeigt sich in den Zahlen zum Ausbildungsstart 2023. Am 1. August, an dem in vielen Unternehmen die Ausbildung beginnt, zählt die IHK Hannover 7.556 neu abgeschlossene Berufsausbildungsverträge. Das sind 11,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit nähern sich die Zahlen dem Niveau vor Corona an. Anfang August 2019 wurden 8.644 Ausbildungsverträge registriert. „Die Unternehmen bemühen sich sehr intensiv darum, Jugendliche für eine Ausbildung zu gewinnen“, sagt Silke Richter, Leiterin der Berufsbildung bei der IHK Hannover. „Alle ausbildungsreifen und ausbildungswilligen Jugendlichen haben daher hervorragende Chancen, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden.“
Die Notwendigkeit, für Fachkräftenachwuchs insbesondere in den MINT-Bereichen zu sorgen, zeigt sich in der Ausbildungsstatistik. Die Zahl der neu besetzten Lehrstellen Anfang August in den industriell-technischen Berufen stieg um 12,7 Prozent auf 2.687. In den kaufmännischen Berufen sind 4.869 Ausbildungsverträge abgeschlossen worden, ein Plus von 11,3 Prozent.
 Vor allem in den Berufen der Metalltechnik (+19,7 %) und der Elektrotechnik (+12,1 %), in denen auch in absoluten Zahlen viele Jugendliche ausgebildet werden, sind hohe Zuwächse zu verzeichnen. Die Zahlen bei den Kaufleuten für Versicherungen und Finanzanlagen (+133,8 %) sowie den Bankkaufleuten (+18,6 %) erholten sich nach schwachen Vorjahren teils drastisch. Auch bei den Hotel- und Gaststättenberufen (+31,4 %) ist ein großes Plus zu verzeichnen. Hier werden Fachkräfte nach Abwanderung während der Pandemie dringend gebraucht. Diesem Anstieg stehen Rückgänge in anderen Bereichen gegenüber, zum Beispiel im Handel (-0,7 %) und im Bereich Bau/Steine/Erden (-11,6 %).
Nach Landkreisen verzeichnen vor allem die Region Hannover (+16,5 %) sowie die Landkreise Schaumburg (+18,5 %), Holzminden (+16,2 %) und Northeim (+14,7 %) starke Zuwächse bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Die Ergebnisse der anderen Landkreise im Bereich der IHK Hannover: Göttingen (+5,7 %), Diepholz (+6,2 %), Hameln-Pyrmont (+8,6 %), Hildesheim (-0,3 %) und Nienburg (+9 %).
„Rund 38 Prozent der Jugendlichen, die jetzt im Bereich der IHK Hannover in die Ausbildung starten, haben die Hochschulreife als letzten allgemein-bildenden Schulabschluss. Das zeigt, wie attraktiv die duale Ausbildung ist“, so IHK-Expertin Silke Richter. „Viele Jugendliche starten, obwohl sie auch studieren könnten, ihre berufliche Laufbahn wegen der guten Karrieremöglichkeiten bewusst mit einer dualen Berufsausbildung.“ 
Unabhängig vom Schulabschluss sind die Chancen auf einen Ausbildungsplatz heute so groß wie selten zuvor. Die Unternehmen suchen weiterhin intensiv Nachwuchskräfte. Ein Ausbildungsbeginn am 1. September oder auch später ist möglich.
Allein in der IHK-Lehrstellenbörse (www.ihk-lehrstellenboerse.de) finden sich für dieses Jahr noch rund 450 freie Ausbildungsplätze in vielen Berufen. Besonders gesucht sind Auszubildende in der Logistik, im Handel und bei den Kaufleuten für Büromanagement. Aber auch im IT-Bereich und in gewerblich-technischen Berufen - zum Beispiel Industriemechaniker/in, Tiefbaufacharbeiter/in - gibt es noch Angebote. Die Erfahrung zeigt darüber hinaus, dass regelmäßig mehrere hundert Jugendliche ihre Ausbildung zum 1. August aus den verschiedensten Gründen nicht antreten.
Neben der IHK-Lehrstellenbörse sollten Jugendliche, die auf der Suche sind, dringend auch Informationsangebote der Agentur für Arbeit wie zum Beispiel die Jobbörse, Berufenet und BerufeTV nutzen, rät die IHK. Hier können auch Alternativen zum Wunschberuf gefunden werden. Die IHK-Organisation bietet unter www.ausbildung-macht-mehr-aus-uns.de und www.hannover.ihk.de/ausbildungsmarketing  viele jugendgerechte Informationen rund um Ausbildung. Die bundesweite Kampagne der Industrie- und Handelskammern steht unter dem Motto „Jetzt #könnenlernen“ und lädt Schüler und Schülerinnen und auch alle anderen Interessierten ein, das Lebensgefühl Ausbildung zu entdecken.
Unternehmen können noch freie Ausbildungsstellen für 2023 in die IHK-Lehrstellenbörse einstellen und der Arbeitsagentur melden bzw. in der Jobbörse der Arbeitsagentur veröffentlichen (www.arbeitsagentur.de/unternehmen/ausbilden/auszubildende-finden).
Kleine und mittlere Unternehmen haben zudem die Möglichkeit, über das IHK-Projekt „Passgenaue Besetzung“ Unterstützung zu erhalten (www.hannover.ihk.de/passgenau).