20.11.2023

Menschenkenntnis, Unabhängigkeit und Verantwortungsgefühl

IHK würdigt langjähriges ehrenamtliches Engagement von zwei Prüfern aus dem Landkreis Wunsiedel


Goldmühl. 18 ehrenamtlich tätige Prüferinnen und Prüfer der beruflichen Bildung, die seit mehreren Jahrzehnten verdienstvoll tätig sind, hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) für Oberfranken Bayreuth ausgezeichnet.

"Sie gehören zum Kreis derer, die durch mehr als 30-, teilweise sogar 40-jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Prüfungswesen wertvolle Aufgaben für die Selbstverwaltung der oberfränkischen Wirtschaft wahrgenommen haben", sagte IHK-Präsident Dr. Michael Waasner bei einer Feierstunde im "Schwarzen Roß" in Goldmühl bei Bad Berneck. Unter den Geehrten aus vielen Teilen Oberfrankens war mit Karin Smoch auch eine langjährige Prüferin aus dem Bereich des IHK-Gremiums Marktredwitz-Selb.

Die ordnungsgemäße Durchführung von Aus- und Weiterbildungsprüfungen zähle zu den hoheitlichen Aufgaben der IHK, sagte Präsident Waasner. Er kündigte deshalb für das kommende Jahr eine groß angelegte Kampagne zur Gewinnung neuer Prüfer an. Leicht sei dies nicht, denn die Prüfertätigkeit ist nicht einfach: "Zum einen ist großes Fachwissen erforderlich, man muss die Materie beherrschen, und zwar viel besser als der beste Prüfling." Außerdem benötige man aber auch Menschenkenntnis, Unabhängigkeit und viel Verantwortungsgefühl.

IHK-Präsident Waasner ging auch darauf ein, dass die Prüfertätigkeit ein Ehrenamt ist. Das Ehrenamt werde zwar regelmäßig hoch gelobt, aber immer seltener freiwillig erbracht. Das Individuum scheine manchmal stärker zu wiegen als die Gemeinschaft. Umso mehr müsse man den Geehrten für ihren Einsatz danken. "Sie haben Zeit investiert, die dann an anderer Stelle gefehlt hat, dafür gebührt Ihnen unser Dank", sagte Waasner zu den Geehrten.

IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm bedankte sich bei den Geehrten, die es sogar geschafft hätten, während der schwierigen Corona-Zeit sämtliche Prüfungen zu organisieren und ordnungsgemäß durchzuführen. Als entscheidendes Qualitätsmerkmal Deutschlands bezeichnete der Bayreuther Landrat Florian Wiedemann das duale Ausbildungssystem. Den großen Vorteil sah er im Praxisbezug der Ausbildung, und zwar nicht nur im Betrieb, sondern auch in der Schule. Wiedemann war vor seiner Wahl zum Landrat selbst als Wirtschaftspädagoge an beruflichen Schulen in Bayreuth, Hof und Münchberg tätig.