16.05.2024
Wirtschaft im Fichtelgebirge wartet auf Aufschwung
IHK-Konjunkturumfrage: Geschäftslage unverändert, Erwartungen ausgeglichen
Der Konjunktur in der Region Marktredwitz-Selb fehlt es weiter an Antrieb: Laut der IHK-Konjunkturumfrage bewerten Unternehmen aus dem Fichtelgebirge ihre aktuelle Geschäftslage insgesamt leicht negativ und damit seit Jahresbeginn unverändert. Die Geschäftserwartungen werden zum Start in den Sommer jedoch milder und zeigen sich insgesamt ausgeglichen.
„Von der konjunkturellen Talfahrt im Herbst konnten wir uns bisher nicht komplett erholen. Die Wirtschaft hat noch nicht in die Spur zurückgefunden“, so der Vorsitzende des IHK-Gremiums Marktredwitz-Selb und IHK-Vizepräsident Dr. Roman Pausch. Der Konjunkturklimaindex steigt um vier Punkte und liegt nun bei einem Wert von 98.
Die aktuelle Geschäftslage im Gremiumsbezirk Marktredwitz-Selb wird von 25 Prozent der befragten Unternehmen als gut bewertet, 29 Prozent geben eine schlechte Lage zu Protokoll. Daraus ergibt sich in Summe ein leicht negativer Saldo. „Die Wirtschaft sieht sich mit vielen Herausforderungen konfrontiert: etwa hohe Arbeits- und Energiekosten und vor allem immer weiter steigende Bürokratie“, so Dr. Pausch. „Wollen wir international wettbewerbsfähig bleiben, muss an diesen Stellschrauben dringend gedreht werden.“ Entsprechend der aktuell angespannten Situation vermeldet die Hälfte der befragten Unternehmen aus dem Fichtelgebirge ein gesunkenes Auftragsvolumen im Inland. Zudem berichtet ein Drittel von nicht ausreichend ausgelasteten Kapazitäten, was jedoch weniger Unternehmen sind als noch zu Jahresbeginn.
Geschäftserwartungen werden milder
Die Erwartungen verbessern sich im Vergleich zum vorherigen Stimmungsbild: 20 Prozent erwarten für die kommenden zwölf Monate eine Verbesserung der Geschäftslage, ebenso viele prognostizieren eine Verschlechterung. Damit verfestigt sich der positive Trend bei den Geschäftserwartungen in der Wirtschaftsregion Marktredwitz-Selb. Bezüglich der Investitionsplanung im Inland ist auf den ersten Blick keine Positiventwicklung zu erkennen. So rechnen mehr Befragte mit sinkenden als mit steigenden Investitionen und der Saldo von minus fünf bewegt sich im ähnlichen Bereich wie zu Jahresbeginn. Auf den zweiten Blick fällt allerdings auf, dass sich seit Januar der Anteil derer fast verdoppelt hat, welche mit gleichbleibenden Investitionen rechnen. „Das ist möglichweise ein Anzeichen dafür, dass wir auf wirtschaftliche Erholung hoffen können“, erläutert Dr. Pausch. Keine Entspannung zeigen jedoch die Prognosen für die Beschäftigtenzahlen. Über ein Viertel der befragten Unternehmen aus dem Fichtelgebirge rechnet mit einer sinkenden Belegschaft am Standort. Nur wenige sehen hingegen einem Beschäftigtenaufbau entgegen.