24.10.2023

Schwierige Rahmenbedingungen drücken auf die Konjunktur

Trendauswertung IHK-Gremium Marktredwitz-Selb

Die wirtschaftlichen Bedingungen im Fichtelgebirge werden zu Beginn des Winterhalbjahres deutlich rauer. In der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth berichten die befragten Unternehmen von einer im Saldo noch positiven, aber abgekühlten Geschäftslage, die Erwartungen an die kommenden Monate rutschen deutlich in den negativen Bereich. „Die schwache Inlandsnachfrage, die steigenden Zinsen, die schwache Konsumlaune und ein zunehmend schwächelnder Weltmarkt machen es immer mehr Unternehmen schwer, gute Geschäfte zu machen“, zeigt sich Dr. Roman Pausch, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Marktredwitz-Selb, besorgt. Der Konjunkturklimaindex für die Region sinkt um 28 Punkte und liegt jetzt bei 94 Zählern.

Die aktuelle Situation wird von den befragten Unternehmen aus dem Fichtelgebirge im Großen und Ganzen noch positiv eingestuft. 30 Prozent der Befragten sind mit der wirtschaftlichen Lage der eigenen Firma zufrieden, ein negatives Urteil geben hingegen 19 Prozent ab. Die weiteren 51 Prozent der befragten Betriebe stufen die Geschäftslage als befriedigend ein. „Unter den aktuellen Umständen ist das ein gutes Ergebnis der Wirtschaft aus dem Raum Marktredwitz-Selb. Dennoch sind die Herausforderungen für die Unternehmen immens“, berichtet Dr. Pausch. Das Ergebnis stehe auf wackeligen Füßen, da jeweils rund die Hälfte der befragten Unternehmen Umsatzrückgänge im Inlandsgeschäft und auf dem internationalen Parkett verbuchen müsse. Dies geht auch nicht spurlos an der Kapazitätsauslastung vorbei. Der Auslastungsgrad ist rückläufig und knapp ein Drittel berichtet von einer zu geringen Auslastung.

Erwartungen fallen pessimistisch aus

Der Blick nach vorne fällt zu Beginn des Winterhalbjahres bei vielen Unternehmerinnen und Unternehmern pessimistisch aus. Nur 12 Prozent der Befragten aus dem Wirtschaftraum Marktredwitz-Selb erwarten eine Verbesserung ihrer Lage in den kommenden Monaten. Eine Verschlechterung der betrieblichen Situation prognostiziert hingegen ein Drittel. Die weiteren 55 Prozent gehen von keinen nennenswerten Veränderungen aus. Damit dreht sich Prognose im Vergleich zur Frühjahrsumfrage nahezu um. „Eine rückläufige Prognose ist bei der aktuellen Gemengelage nur verständlich. Wichtig ist, dass die Politik ihren Beitrag leistet für mehr Planungssicherheit und weniger Bürokratie. Sonst besteht die Gefahr, unseren Wirtschaftsstandort dauerhaft zu beschädigen“, mahnt Dr. Pausch.

Lichtblicke bei Umsatzentwicklung und Investitionsplanung

Ein kleiner Lichtblick sind jedoch die erwarteten Umsatzentwicklungen. Im Inland soll zumindest der Abwärtstrend gestoppt werden und die Umsätze im Saldo ausgeglichen sein. Den ausländischen Märkten traut die exportierende Wirtschaft sogar neue Impulse zu. Einen zweiten Lichtblick bieten die Investitionsplanungen der befragten Firmen aus dem Fichtelgebirge. Auch weiterhin wollen mehr Unternehmen ihre Investitionen steigern, als zurückfahren.

Anders sehen die Ergebnisse zu den Beschäftigtenplanungen aus. Hier ist zu befürchten, dass der Personalbestand bei den befragten Unternehmen im Saldo rückläufig ist. Ein Trend, der in vielen Teilregionen des IHK-Bezirks zu messen ist.