Pressemeldung
Tourismus braucht Entlastungen
Auch wenn sich der Tourismus in der Region nach der Corona-Pandemie mit monatelangen Lockdowns etwas erholt hat, sieht sich die Branche bereits mit den nächsten Herausforderungen in Form massiv gestiegener Energie- und Lebensmittelpreise sowie dem anhaltenden Personalmangel konfrontiert. Die Mitglieder des IHK-Tourismusausschusses diskutierten bei ihrer Sitzung im Beruflichen Schulzentrum Wiesau über die aktuelle Situation.
„Es braucht kurzfristige, unbürokratische und vor allem schnelle finanzielle Hilfestellungen seitens der Politik“, sagte Ausschussvorsitzender Ulrich N. Brandl. Vor allem die ungleiche Besteuerung von Löhnen sei im grenznahen Wettbewerb ein massiver Nachteil für regionale Betriebe. Auf der anderen Seite der Grenze erhielten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oft ein 13. oder 14. Gehalt vollkommen steuerfrei, in Deutschland hingegen müsse alles versteuert werden. Dazu komme noch die Besteuerung von Sachbezügen – gerade diese müsse zügig abgeschafft werden, so der Konsens. Mit Blick auf den Fachkräftemangel müsse eine gezielte Zuwanderung aus dem Ausland künftig schnell und unbürokratisch möglich sein.
Eine weitere Herausforderung sei nach wie vor die fehlende Wertschätzung in der Gesellschaft für HOGA-Berufe, betonte Ausschussmitglied und DEHOGA-Vizepräsident in Bayern Andreas Brunner. Mit der Neuordnung der HOGA-Berufe wurde hier ein erster Schritt getan. Allerdings müsse im Tourismus viel stärker in die Mitarbeiterbindung investiert, aber auch das Image der Ausbildung weiter verbessert werden, um die Branche zukunfts- und wettbewerbsfähig aufzustellen.
(05.12.2022)
Silke Auer, Geschäftsführerin und Ulrich N. Brandl, Vorsitzender des Tourismusausschusses bedanken sich beim Gastgeber, André Putzlocher vom beruflichen Schulzentrum Wiesau.
© Ingrid Berschneider