Presse

Bürokratie effektiv abbauen

Die Tourismus-Branche sieht sich auch im neuen Jahr mit vielseitigen Herausforderungen konfrontiert. Die Mitglieder des IHK-Tourismusausschusses diskutierten in ihrer Herbstsitzung zu Gast bei den „Hollerhöfen – Zu Gast im Dorf“ in Kemnath über Themen wie Fachkräftegewinnung und Bürokratieabbau. Ausschussvorsitzende Kathrin Fuchshuber begrüßte neben Gastgeberin Elisabeth Zintl den Landtagsabgeordneten Walter Nussel sowie Maria Huber vom Inklusionsamt Oberpfalz und Martin Schmid, Koordinator bei der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA) Oberpfalz.

Konkrete Maßnahmen nötig

Die Konjunkturumfrage der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim prognostizierte eher trübe Zukunftsaussichten für die Tourismus-Branche. „Es fehlt an politischen Impulsen und an Planungssicherheit für einen wirtschaftlichen Aufschwung aus Berlin“, sagte Fuchshuber. Der Personalmangel schränkt einen Teil der Betriebe stark ein, andererseits drücken gerade im Dienstleistungsbereich die gestiegenen Personalkosten auf den Gewinn. Zusätzlich beeinträchtigen die Preissteigerungen in allen Bereichen wie Energie, Rohstoffe oder Lebensmittel die Branche massiv. „Und natürlich zeigt die Mehrwertsteuererhöhung in der Gastronomie erhebliche Auswirkungen.“
Der stellvertretende Ausschussvorsitzende Thomas Auerbach bestätigte, dass es einen konkreten Plan für Tourismusbetriebe brauche, um zukunftsfähig wirtschaften zu können. Dazu gehörten eine dauerhafte Mehrwertsteuer von sieben Prozent auf Speisen, keine Steuer- und Abgabenerhöhungen sowie bezahlbare Energie, so der Konsens. Im Hinblick auf den Fachkräftemangel sollten Arbeit und Leistung gefördert werden, Arbeitszeiten flexibler gestaltet und der Mindestlohn nicht politisiert werden. Darüber hinaus benötige es einen Zuzug von qualifizierten Arbeitskräften aus dem Ausland, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sowie entsprechenden Wohnraum.

Keine zusätzlichen Auflagen

Vor allem die überbordende Bürokratie lähme viele Betriebe geradezu. Belastungen sollten durch einen effektiven Bürokratieabbau gesenkt werden, waren sich die Ausschussmitglieder einig. Auflagen und Dokumentationspflichten müssten nicht nur reduziert, es dürften vor allem auch keine zusätzlichen Auflagen geschaffen werden. Das hat sich auch MdL Walter Nussel, ressortübergreifender Beauftragter für Bürokratieabbau der Bayerischen Staatsregierung, zum Ziel gesetzt. Er und sein Team wollen bürokratische Hürden rechtzeitig verhindern und für praxisnahe Lösungen sorgen. Nussel setzt dabei auf mehr Eigenverantwortung und verbesserte Kommunikation, statt auf ständig wachsende Regularien.
Der Dialog mit Betrieben und Behörden mache deutlich, dass die Umsetzung der bestehenden Vorschriften bereits durch entsprechende Aufklärung oder Leitfäden erleichtert werden könne, so Nussel. Es sollen zudem konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt werden, mit denen bestehende Spielräume bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorschriften stärker ausgeschöpft werden können. Nussel wies aber auch darauf hin, dass es mit reinen Empfehlungen nicht getan sei, vielmehr müssten diese zeitnah umgesetzt werden.

Praxisnahe Unterstützung für Inklusion

Zu Gast bei der Ausschusssitzung waren zudem Maria Huber vom Inklusionsamt und Martin Schmid von der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber. In ihren Vorträgen zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen informierten sie über aktuelle gesetzliche Anforderungen und praxisnahe Fördermöglichkeiten, um Arbeitgeber bei der Umsetzung von Inklusionsmaßnahmen zu unterstützen.
(04.12.2024)