Pressemeldung

IT-Sicherheit zur Chefsache machen

IT-Sicherheitsstrategien sind für die regionale Wirtschaft längst nicht mehr nur „Nice to have“. Warum Cybersecurity für Unternehmen aller Größenklassen ganz oben auf der Agenda stehen sollte und wie sie sich gegen Angriffe aus dem Netz schützen können, darüber diskutierte das IHK-Gremium Amberg-Sulzbach in seiner jüngsten Sitzung zu Gast bei der Baumann GmbH in Amberg.
„Die regionale Wirtschaft muss sich derzeit nicht nur gegen die Auswirkungen geopolitischer Krisen wappnen. Auch in Sachen IT-Sicherheit müssen Unternehmen heute gut gerüstet sein“, sagte Gremiumsvorsitzender Markus Frauendorfer. Dr. Christian Götz, IHK-Experte für Informationssicherheit, informierte über aktuelle Entwicklungen: Cybercrime sei in den letzten Jahren immer virulenter geworden. Die Bedrohung war noch nie so hoch wie heute, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik vermeldete. Im Jahr 2022 sind laut Check Point Research die Angriffe auf deutsche Unternehmen um 27 Prozent gestiegen.

IT-Sicherheit leben

„Nicht nur große Unternehmen stehen im Fadenkreuz der Angreifer. Cyberattacken werden breit gestreut und können jeden treffen“, warnte Götz. Technische Maßnahmen zum Schutz der eigenen IT seien notwendig, reichten aber nicht aus. Die ganze Organisation müsse sich gegen Angriffe wappnen. Die meisten Attacken richten sich laut Götz gegen Menschen, dies sei meist einfacher, als Maschinen ins Visier zu nehmen. Vorsitzender Frauendorfer brachte es auf den Punkt: „Die Unternehmen müssen IT-Sicherheit zur Chefsache machen – und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ins Boot holen.“
Unterstützung im Kampf gegen Cyber-Kriminelle erhielten Unternehmen laut Götz durch Managementsysteme. Sie dienen als Leitfaden für kleine bis große Unternehmen, um die verschiedenen Aspekte der Informationssicherheit systematisch umzusetzen. Einen Überblick gibt die IHK Regensburg auf ihrer Webseite unter ihk.de/regensburg/informationssicherheit.

„Schwarze Schwäne“ am Kapitalmarkt

Nicht nur Angriffe aus dem Netz, auch die geopolitischen Entwicklungen stellen die regionalen Unternehmen vor Herausforderungen. Christian Lenk, Marktstratege bei der DZ Bank, berichtete den Gremiumsmitgliedern über die Zeitenwende am Kapitalmarkt. 2022 sei das Jahr der „Schwarzen Schwäne“ gewesen. Das heißt, vermeintlich unmögliche Ereignisse seien eingetreten – wie etwa der historische Zinsanstieg um fast 300 Basispunkte.
Lenks Prognosen für das laufende Jahr lassen etwas aufatmen: Energie sei 2022 zu einer politischen Waffe geworden, 2023 werden die Energiesorgen jedoch geringer und globale Lieferketten entspannen sich spürbar. Die Inflationsraten sinken laut dem DZ-Experten nachhaltig, bleiben jedoch auf deutlich erhöhtem Niveau, oberhalb der Notenbankziele. Die Zeit der Negativzinsen sei vorbei, dennoch erwartet Lenk auch hier eine Stabilisierung: Die EZB werde voraussichtlich zur Jahresmitte weitere Zinserhöhungen vorerst stoppen. Aufgrund der hohen Kerninflation sei es für Zinssenkungen jedoch noch zu früh.
(30.03.2023)