15.11.2022

Lieferkettenproblematik weiterhin aktuell

Lieferkettenproblematik weiterhin aktuell
IHK Erfurt informiert über Wirtschaftschancen im Westbalkan

„Der Brexit, die Corona-Pandemie, der Handelskrieg zwischen China und den USA und nun die Energiekrise in Folge des Ukraine-Krieges: Die weltwirtschaftlichen Handelsbeziehungen sind erheblich gestört. Das in den letzten Jahren stetig aufgebaute und weltweit gut funktionierende Zusammenspiel zwischen Produzenten und Lieferanten ist erschüttert“, informiert IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Cornelia Haase-Lerch und ergänzt: „Auch wenn die derzeitige Energiekrise andere Herausforderungen der Wirtschaft überstrahlt, die Lieferkettenproblematik reißt nicht ab!“ 
Andauernde Engpässe in den Lieferketten könnten – ebenso wie die Energiekrise – zum Produktionsstillstand und gegebenenfalls zu Lohnausfällen führen. „Hinzu kämen die ‚Dauerbrenner der Wirtschaft‘ wie ambitionierte Klimaziele, die Digitalisierung und der fortschreitende Strukturwandel“, so die IHK-Chefin. Die Unternehmen seien – wie so oft – gezwungen, sich flexibel und engagiert auf die sich ändernden Rahmenbedingungen einzustellen.

 
Neue Chancen auf dem Westbalkan
Viele Firmen kehren, wenn möglich, zurück zur Lagerhaltung oder überdenken ihre Lieferketten. Sie überlegen, ihre Zulieferer oder Produktionsstätten näher an die europäischen Zentralen heranzuholen. Eine Verlagerung von Asien nach Europa ist jedoch schwer. Eine Option bietet der Westbalkan-Markt.
„Für den deutschen Mittelstand ist die Region ein Beschaffungsmarkt vor der Haustür. Innerhalb von nur 24 Stunden sind die sechs Länder Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien auf dem Landweg erreichbar. In Kombination mit wettbewerbsfähigen Lohnkosten macht das die Region zur attraktiven Alternative zu Fernost“, erklärt die IHK-Hauptgeschäftsführerin.
Die meisten Waren zwischen der EU und dem Westbalkan könnten dank Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen zollfrei gehandelt werden. Auch der Handel innerhalb der sechs Staaten sei aufgrund des Central European Free Trade Agreements (CEFTA) größtenteils zollfrei und der Außenhandel blühe seit Jahren auf.
Auch wenn die politische Instabilität weiterhin das größte Risiko sei, wäre das Interesse an Investitionen und neuen Handelsbeziehungen hoch. Der Länderwirtschaftstag Westbalkan am 29. November 2022, eine Veranstaltung der Thüringer IHKs und der LEG Thüringen, biete interessante Hintergrundgespräche und Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
Zum Länderwirtschaftstag Westbalkan sind interessierte Unternehmen herzlich eingeladen:

Dienstag, 29. November 2022, 13:30 bis 16:30 Uhr,
Industrie- und Handelskammer Erfurt,
Arnstädter Straße 34, 99096 Erfurt.

Information und Anmeldung unter www.erfurt.ihk.de (Veranstaltungsnummer 145166240).