08.04.2025
Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst verstärkt wirtschaftliche Belastungen – IHK Erfurt fordert Fokus auf Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit
Der Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst hat unmittelbare Auswirkungen auf die mittelständische Wirtschaft in Thüringen. Insbesondere in den anstehenden Haushaltsverhandlungen und Reformprozessen sollte wieder mehr ökonomische Vernunft walten. Denn alles, was im Öffentlichen Dienst konsumtiv ausgegeben wird, kann nicht für notwendige Entlastungen in der Wirtschaft herangezogen werden. Es braucht klare Prioritäten zugunsten investiver Ausgaben, einer funktionstüchtigen Infrastruktur und der Entlastung von Unternehmen – nicht eine weitere Ausdehnung staatlicher Konsumausgaben zulasten der Wettbewerbsfähigkeit.
Vor diesem Hintergrund betrachtet der Präsident der IHK Erfurt, Dieter Bauhaus, den kürzlich erzielten Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst mit Sorge. Angesichts der angespannten Haushaltslage und der konjunkturellen Unsicherheiten drohen erhebliche Folgewirkungen auf andere Sektoren. Die mittelständisch geprägte Wirtschaft in Thüringen gerät dadurch zusätzlich unter Druck.
Dieter Bauhaus, Präsident der IHK Erfurt„Unsere Unternehmen arbeiten täglich an der Belastungsgrenze. In einer Phase, in der private Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit dringend gestärkt werden müssten, verfestigt sich der Eindruck: Der Staat gibt das Geld aus – die Wirtschaft soll es verdienen“, so Dieter Bauhaus, Präsident der IHK Erfurt.
Mit Blick auf die Dynamik künftiger Tarifverhandlungen in der Privatwirtschaft warnt die IHK zudem vor einem flächendeckenden Übertragungsdruck, der vor allem kleinere Betriebe überfordert. Die wirtschaftliche Realität vieler Unternehmen erlaubt derzeit keine übermäßigen Lohnsteigerungen, ohne dabei Investitions- und Innovationskraft zu gefährden.