Effizienz Symposium 2016

Neue Wege im Umgang mit Energie - Effizienz Symposium

Calw, 25.10.2016. Die Kompetenzstelle Energieeffizienz (KEFF) Nordschwarzwald hatte zusammen mit ihren Trägern, der IHK Nordschwarzwald und der Handwerkskammer Karlsruhe, dem Landratsamt Calw und der Gemeinschaft der Energieberater Calw e.V. zum Effizienz Symposium 2016 eingeladen.

„Die Energiewende ist eine Herausforderung, bietet aber auch Chancen für Unternehmen und Bürger in Baden-Württemberg“ so Ministerialdirektor Helmfried Meinel vom baden-württembergischen Umweltministerium in seiner Eröffnungsrede.

Ideen sind notwendig!

Prof. Timo Leukefeld, als Energiebotschafter der Bundesregierung und Hauptredner des Abends machte nochmals deutlich, dass nur ein Viertel der in Deutschland verbrauchten Energie auf den Stromsektor zurückzuführen ist. Ein weiteres Viertel ist dem Verkehr geschuldet und etwa die Hälfte geht in Heizwärme für Gebäude und Industrie. „Damit ist für jeden ersichtlich, dass aus der Stromwende nun auch endlich eine echte Energiewende werden muss“, ist Leukefelds Forderung auch an die Politik. Die Energiewende kann man lernen, ein Umdenken ist dringend erforderlich. Wer auf alte Traditionen beharrt, wird sich nicht weiterentwickeln und hat keine Zukunft. Neue, intelligente Ideen und Lösungen sind mehr als nur ein Beitrag zur Energiewende. „Die Steigerung der Effektivität bedeutet, mit geringeren oder gleichbleibenden Kosten, mehr Komfort im Privaten oder mehr Gewinn als Unternehmen zu zielen.“ diesen Gedanken gab Professor Leukefeld den Zuhörern mit auf den Weg.

Klimaschutz zahlt sich aus!

Die DUROtherm Kunststoffverarbeitung GmbH in Haiterbach zeigte, wie mit Effizienz ein echter Gewinn für den Klimaschutz und die Energiewende entstehen kann. Gerhard Werner, Energiemanagementbeauftragter des auf Kunststoffformteile spezialisierten Unternehmens, präsentierte Zahlen, die aufhorchen ließen. Mit Maßnahmen, welche im Rahmen des ECOfit-Programms in der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes, erarbeitet wurden, spart die DUROtherm dauerhaft 69 Tonnen CO2 pro Jahr ein, was gleichzeitig mit einer Energiekosteneinsparung von ca. 25.000 Euro jährlich einhergeht. Das Beispiel zeigt, Unternehmen, die nachhaltig agieren, profitieren auch finanziell.

Erfahrung und Know-How aus der Region

Als Technologiestandort gibt es in der Region Nordschwarzwald Tüftler und Unternehmen, die Effizienzideen in die Tat umsetzen. Adrian Schaufert von der SCHNEPF Planungsgruppe Energietechnik GmbH & Co. KG in Nagold verdeutlichte, dass die Effizienz bei der Planung beginnt. Erfahrungen, welche Klaus Schnepf mit dem Bau seines Bürogebäudes auf dem Wolfsberg in Nagold gesammelt hat, fließen in neue Projektplanungen ein. Diese, meist großen Industrieanlagen, sparen durch Kombination verschiedenster Technologien, wie Solarthermie, Eisspeicher, und moderne Heiztechnik mehrere 100 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Das Potenzial in Unternehmen, einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende und dem Klimaschutz zu leisten, ist enorm und für eine Nachhaltige Wirtschaft von entscheidender Bedeutung.

Unterstützung für den Anfang

Über Hemmnisse und Lösungen wurde in der abschließenden Podiumsdiskussion gesprochen. Andreas Fibich, Effizienzmoderator für die Region Nordschwarzwald leitete die Runde. „Viele unserer Unternehmen achten stets auf einen möglichst effizienten Energieeinsatz, denn Verschwendung kostet Geld“, resümiert Markus Wexel, Geschäftsführer bei der IHK Nordschwarzwald. Aber wenn die Betriebe sich Zeit nehmen und ihr Personal entsprechend qualifizieren, können sie noch deutlich mehr erreichen, ist sich Wexel sicher. Der bei der IHK angesiedelte KEFF-Moderator gehe in die Unternehmen und zeigt vor Ort auf, wo Einsparpotenziale liegen und vermittelt die richtigen Experten, um diese Potenziale auch konsequent zu heben.

KEFF-Moderator als Brückenbauer

„Effizienzsteigerungen sind die Voraussetzungen für eine Energiewende. Als Brückenbauer zwischen Anbietern und Anwendern zu fungieren, ist die Herausforderung für den Effizienzmoderator.“ und dieser Aufgabe stellt sich Fibich. Zusammen mit den Partnern der Region, wozu die Energieagenturen, die Landratsämter und Verbände gehören, wird er die kleinen und mittleren Unternehmen unterstützen. Das war eine der Botschaften des Abends, welchen der Umweltdezernent des Landkreises Calw, Herr Dr. Joachim Bley, passend mit den Worten Hermann Hesses schloss „Nun, wo ein Anfang gemacht ist, kommt immer das Beste von selber nach.“