30.05.2023

Kulmbacher Wirtschaft nimmt wieder Fahrt auf

Trendauswertung IHK-Gremium Kulmbach

Zu Beginn des Sommerhalbjahres nimmt die Kulmbacher Wirtschaft spürbar an Fahrt auf, wie die jüngste Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth zeigt. Der Konjunkturklimaindex für Kulmbach macht einen Sprung um 30 Punkte und liegt jetzt bei 115 Zählern.

Die Unternehmen berichten im Saldo von einer spürbar verbesserten Geschäftslage. Gleiches gilt – wenn auch in geringerem Umfang – für die Erwartungen an die kommenden zwölf Monate. Damit gelingt der Kulmbacher Wirtschaft sowohl bei der Lagebeurteilung als auch bei der Prognose für die kommende Geschäftslage eine Trendwende aus dem negativen in den positiven Bereich. "Die Stimmung in der Kulmbacher Wirtschaft hellt sich spürbar auf, mehr Unternehmen als zuletzt rechnen auch für die Zukunft mit einer Erholung der Geschäftslage", freut sich der Vorsitzende des IHK-Gremiums Kulmbach, Harry Weiß.

86 Prozent der Unternehmen beurteilen Geschäftslage gut oder befriedigend

Die aktuelle Geschäftslage stellt sich im Wirtschaftraum Kulmbach im Gesamtergebnis positiv dar. Gut ein Drittel aller Befragten ist mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden, nur 14 Prozent unzufrieden. Damit verbessert sich die Lagebeurteilung der Unternehmen im Vergleich zur Januarumfrage spürbar. "Die Beurteilung der Geschäftslage macht einen deutlichen Sprung nach vorne", freut sich der Vorsitzende. Diese Entwicklung wird von der Inlands- und vor allem der Auslandsnachfrage getragen.

Erwartungen drehen ins Plus

Auch für die kommenden zwölf Monate kehrt bei vielen Unternehmerinnen und Unternehmen die Zuversicht zurück. 27 Prozent der befragten Betriebe erwarten eine Verbesserung der Geschäftslage, eine Verschlechterung dagegen nur 16 Prozent. Zur Jahreswende waren nur 14 Prozent optimistisch, was die weitere Entwicklung angeht, 34 Prozent rechneten mit einer Negativentwicklung. "Dass sich die Prognose so deutlich verbessert, war in diesem Ausmaß nicht zu erwarten und lässt auf erfolgreiche Geschäfte der Kulmbacher Wirtschaft hoffen", freut sich Weiß.

Weiß: Wirtschaft nicht endlos belastbar!

"Wir dürfen aber die andere Seite der Medaille nicht aus den Augen verlieren, die stetige Verschlechterung der Rahmenbedingungen." Weiß nennt vor allem Fachkräftemangel, Energie- und Rohstoffpreise, Arbeitskosten und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. "Diese Risiken rauben manch einem Unternehmer den Schlaf!"

"International ist es fast ein Alleinstellungsmerkmal Deutschlands, dass Unternehmen so viele Berichte verfassen und so vielen Nachweispflichten nachkommen müssen", warnt Weiß. "Deshalb ist wichtiger denn je, dass Genehmigungsprozesse beschleunigt und bürokratische Verfahren heruntergefahren werden."

Investitionen rückläufig

Ein Indiz dafür, dass die Rahmenbedingungen schwierig bleiben, sind die rückläufigen Investitionsplanungen, bei denen Ersatzbeschaffungen und Umweltschutzmaßnahmen im Mittelpunkt stehen.

Die Beschäftigtenplanungen können hingegen von der positiven Prognose partizipieren. So planen im Saldo wieder mehr Betriebe mit einem Beschäftigtenplus, als dass sie befürchten, Personal abbauen zu müssen.