22.02.2024

Konjunktur bleibt angespannt

Kulmbach: Keine Trendwende bei IHK-Konjunkturumfrage

Die Wirtschaft aus Stadt und Landkreis Kulmbach befindet sich auch zum Jahresstart in einer angespannten Situation, die sich allerdings auf niedrigem Niveau leicht erholt. In der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth berichten die befragten Unternehmen im Saldo von einer nahezu ausgeglichenen Geschäftslage. Die Erwartungen an die kommenden Monate verbuchen einen leichten Aufwärtstrend, bleiben aber im negativen Bereich. Der Konjunkturklimaindex für die Wirtschaftsregion Kulmbach steigt um sechs Punkte und liegt jetzt bei 93 Zählern.

„Die konjunkturelle Lage im Raum Kulmbach kann die negativen Vorzeichen nicht abschütteln“, so Harry Weiß, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Kulmbach. „Auch wenn leichte Erholungsanzeichen erkennbar sind, ist eine Trendwende in weiter Ferne. Zu groß sind die Herausforderungen und zu groß ist der Frust bei den Unternehmen. Unsere Wirtschaft braucht dringend verlässliche und wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen, sonst treten wir weiter auf der Stelle.“

Die aktuelle Geschäftslage der Kulmbacher Wirtschaft hat sich im Vergleich zur Herbstumfrage leicht verbessert. Insgesamt beurteilt ein Viertel der befragten Firmen ihre derzeitige Geschäftslage positiv, eine schlechte betriebliche Situation geben 23 Prozent zu Protokoll. Die weiteren 52 Prozent stufen ihre Lage befriedigend ein. Damit notiert der Lagesaldo leicht im positiven Bereich.

Auch die Umsatzentwicklung ist bei den befragten Kulmbacher Unternehmen weniger drastisch als in der Herbstumfrage. Zwar berichten auch weiterhin mehr Unternehmen von Umsatzrückgängen im Inland als von Zuwächsen, der negative Saldo verringert sich allerdings deutlich. Im Auslandsgeschäft vermeldet die exportierende Wirtschaft im Saldo sogar leichte Zuwächse.

Kulmbacher Wirtschaft sieht Chancen auf den Auslandsmärkten

Die Prognose für die kommenden zwölf Monate fällt bei den Kulmbacher Unternehmerinnen und Unternehmern auch zu Beginn des neuen Jahres pessimistisch aus, allerdings weniger ausgeprägt als vor vier Monaten. So rechnen 13 Prozent der befragten Firmen mit einer Verbesserung der eigenen Geschäftslage in den nächsten zwölf Monaten. Eine Verschlechterung erwarten hingegen 27 Prozent, die weiteren 60 Prozent kalkulieren mit einer gleichbleibenden Geschäftslage in diesem Jahr. Grund für diese im Saldo negative Vorhersage dürften vor allem die Umsatzerwartungen im Inland sein.

Anders sehen die Prognosen für das Auslandsgeschäft aus. Hier rechnen die Exporteure im Saldo mit Impulsen und Möglichkeiten ein Umsatzplus verbuchen zu können. Dieser kleine Lichtblick hat jedoch keinen Einfluss auf die Investitions- und Beschäftigtenplanungen der befragten Kulmbacher Betriebe. War es im Herbst noch jeder Zehnte, der keine Investitionen plante, ist es jetzt jeder Dritte. Und auch der Personalbestand dürfte im Laufe dieses Jahres rückläufig sein. Jeder fünfte Befragte befürchtet, die Beschäftigtenzahl künftig reduzieren zu müssen.

Mit Blick auf die Umfrageergebnisse mahnt der Gremiumsvorsitzende: „Was mich umtreibt ist, dass viele unserer Hürden und Stolpersteine hausgemacht sind. Wir müssen als Wirtschaftsstandort Deutschland wieder deutlich attraktiver werden und Bürokratie aus einem pragmatischen Blickwinkel betrachten“, so Weiß.