25.10.2023

Kronacher Wirtschaft: Lage stabil, Aussichten mau

Trendauswertung IHK-Gremium Kronach

Die Wirtschaft aus Stadt und Landkreis Kronach startet mit zweigeteiltem Blick in das Winterhalbjahr. Die aktuelle Geschäftslage der befragten Unternehmen bleibt im Saldo positiv und nahezu unverändert, die Erwartungen an die kommenden Geschäfte rutschen dagegen deutlich in den negativen Bereich. „Die Kronacher Wirtschaft behauptet sich im Großen und Ganzen gut. Einzig der Blick nach vorne lässt ahnen, dass die Rahmenbedingungen rauer werden“, so Hans Rebhan, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Kronach. Der Konjunkturklimaindex für die Region Kronach sinkt um 17 Zähler auf 92 Punkte.

Die aktuelle Geschäftslage ist bei den befragten Unternehmen aus der Kronacher Wirtschaftsregion im Saldo weiterhin verhalten-optimistisch. 29 Prozent aller Befragten stufen ihre Geschäftslage positiv ein, eine schlechte betriebliche Situation vermelden hingegen 16 Prozent. Die weiteren 55 Prozent geben eine befriedigende Geschäftslage an. Damit bleibt das Stimmungsbild zur aktuellen Lage in etwa auf dem Niveau der Maiumfrage.

Dass die Situation dennoch angespannt ist, zeigen die Umsatzentwicklungen der befragten Firmen. Rund die Hälfte aller Unternehmen berichten von Umsatzrückgängen, sowohl im Inlandsgeschäft als auch auf den internationalen Märkten. „Das relativiert natürlich auch die positive Beurteilung der aktuellen Geschäftslage, die bei vielen derzeit noch gut ist. Der Trend wird aber wohl leider nach unten zeigen“, so Rebhan besorgt. Die Kapazitätsauslastung betrifft dieser Trend aufgrund gut gefüllter Bücher im Saldo noch nicht. Vornehmlich wird von einer guten bzw. befriedigenden Auslastung berichtet.

Raue Konjunktur befürchtet

Die Prognose für die kommenden Monate und Geschäfte fällt bei den Frankenwälder Unternehmerinnen und Unternehmer kühl aus. Über ein Drittel (35 Prozent) befürchten eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage, eine Verbesserung der eigenen betrieblichen Situation erwarten lediglich elf Prozent. Die weiteren 54 Prozent prognostizieren keine signifikanten Veränderungen. Damit sinkt der Saldo der Erwartungen deutlich in den negativen Bereich.

Grundlage dieses Abwärtstrends sind die Prognosen zur Umsatzentwicklung. Diese soll nach Einschätzung der Kronacher Betriebe im Saldo rückläufig sein – im In- und auch im Ausland. „Die Rahmenbedingungen haben sich über die vergangenen Jahre zugespitzt. Vielen Märkten fehlt es an Dynamik. Zudem haben Entscheidungen aus Berlin und Brüssel die Handlungsspielräume zusätzlich eingeengt. Nicht nur die überbordende Bürokratie rund um Berichtspflichten bindet Personalkapazitäten, die dringend an anderer Stelle benötigt werden. So wird es für Unternehmen insgesamt schwierig, einen positiven Ausblick zu wagen“, so Rebhan nachdenklich.

Dies schlägt sich auch in den Investitionsplanungen der befragten Firmen nieder. Der Anteil der Unternehmen, die mit rückläufigen Investitionsvolumina planen, nimmt merklich zu. Gleiches gilt für die Beschäftigtenplanungen der Kronacher Wirtschaft. Im Saldo rechnen mehr Unternehmen mit einem sinkenden Personalbestand, als dass Betriebe weitere Mitarbeiter einstellen wollen.