30.05.2023

Forchheimer Wirtschaft rechnet mit Aufwind

IHK-Konjunkturumfrage für die Region zeigt positiven Trend

Die Unternehmen aus Stadt und Landkreis Forchheim beurteilen in der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth ihre aktuelle Situation etwas besser als zuletzt. „Bei der derzeitigen Lage gibt es weiterhin Licht und Schatten. Der Ausblick hingegen hellt sich deutlich auf und lässt auf konjunkturellen Aufwind hoffen“, erläutert Dr. Michael Waasner, IHK-Präsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Forchheim. Die Erwartungen an die Geschäftslage in den kommenden Monaten notieren erstmals seit September 2021 wieder im positiven Bereich.

Der Konjunkturklimaindex steigt vor allem aufgrund der positiveren Prognose um 13 Punkte und liegt jetzt bei 105 Zählern. Die aktuelle Geschäftslage wird von den Betrieben etwas besser als zu Jahresbeginn eingestuft. 26 Prozent der Befragten geben eine gute Geschäftslage an, weitere 51 Prozent stufen diese als befriedigend ein und immer noch 23 Prozent geben an, dass sich ihr Unternehmen in einer schlechten Geschäftslage befindet. Eine Ursache für die verhaltene Lagebeurteilung dürfte vor allem die Umsatzentwicklung auf dem Inlandsmarkt sein. Hier geben zum wiederholten Mal mehr befragte Firmen einen Umsatzrückgang als einen Umsatzzuwachs zu Protokoll. „Viele Unternehmen zehren von den vollen Auftragsbüchern. Damit kann man einige Zeit überbrücken, ein dauerhaftes Geschäftsmodell ist das nicht“, mahnt Dr. Waasner.

Naht der Aufschwung?

Die Prognose für die Entwicklung der Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten verbessert sich merklich und notiert erstmals seit langem wieder im positiven Segment. 32 Prozent erwarten eine Verbesserung, eine Verschlechterung der betrieblichen Situation prognostizieren 24 Prozent. Die weiteren 44 Prozent rechnen mit keiner nennenswerten Verschiebung. Flankiert wird diese Einschätzung von im Saldo positiven Erwartungen für die Umsatzentwicklung im Inland und auf den ausländischen Märkten. „Viele Forchheimer Unternehmen rechnen mit neuen Impulsen und einer positiven Dynamik. Das sind gute Nachrichten für unsere Region“, so Dr. Waasner.

Getragen von dem Ausblick steigen die Investitionsneigungen in der Region Forchheim deutlich an. Knapp 70 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer planen mit steigenden bzw. gleichbleibenden Investitionssummen. „Die Wirtschaft will vor Ort investieren“, freut sich der IHK-Präsident, ergänzt jedoch: „Die aktuell guten Ergebnisse dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir in diesem Land wieder stärker auf die Wettbewerbsfähigkeit achten müssen. Steigende Kosten und Fachkräftemangel belasten die heimische Wirtschaft immens. Hinzu kommt die ungeheuer ausgeweitete Bürokratie zum Beispiel in Form von Berichtspflichten, Nachweisen sowie Genehmigungen. Und die nächste große Welle durch ESG-Berichterstattung und Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz rollt auf die meisten Unternehmen erst zu!“

Insgesamt ergibt die IHK-Konjunkturumfrage ein unterschiedliches Bild der wirtschaftlichen Lage in den Teilregionen. „Die Indices in den acht IHK-Gremien umfassen in der aktuellen Umfrage eine große Spannweite. Das zeigt, wie ungleich die derzeitigen Herausforderungen auf die Wirtschaft vor Ort wirken“, so IHK-Konjunkturreferent Malte Tiedemann.