Boutique-Hotels

Spirit der Stadt erleben

Urban, rustikal oder maritim-schick: Auf Stil und Ambiente setzen Boutique-Hotels in Schleswig-Holstein - und bedienen damit einen Trend in der Hotelbranche. Vor allem Individualisten und Design- Liebhaber begeistern sich für die Konzepte.
Zwischen offenen Betonwänden, Subwoofern, Hängesesseln und Boxspringbetten bleiben im me and all hotel in Kiel kaum Gästewünsche unerfüllt. Zentral an der Kaistraße gelegen ist das 4-Sterne-Hotel ein Anlaufpunkt für Urlauber, Co-Worker, Geschäftsreisende und Tages- oder Abendgäste. Der Frühstücksraum ist ein begehbares Gewächshaus, in der Lounge sollen Wohnzimmerkonzerte und Workshops mit lokalen Künstlern oder Labels stattfinden. me and all ist die Zweitmarke der Lindner Hotels AG. “Mit der Marke wollen wir City- und Businesstraveller sowie Urban Locals ansprechen”, sagt Catherine Bouchon, Pressesprecherin der Lindner Gruppe. Die Gäste möchten keine Anonymität oder Standardisierung mehr erfahren, so Bouchon. “Ein Gast will den Spirit der Stadt erleben, regionale Anbieter kennenlernen. Das erreichen Boutique-Hotels über standortorientiertes Design und das freundschaftliche Willkommen an die Gäste.”
Zum Gefühl solcher Hotels trägt oft die Kooperation mit ortsansässigen Unternehmen bei, die zum Ambiente passen. In Kiel etwa Loppokaffe, Aloha Dogs, die linksimhof Siebdruckwerkstatt, myBoo Fahrräder oder das nachhaltige  Modelabel Noorlys. Vorstellungsgespräche für Mitarbeiter gab es übrigens nicht: Hotelmanagerin Lina Wolf organisierte ein Casting-Event für künftige “Explorer”.
Ebenso maritim und stilsicher präsentiert sich das Fisher’s Loft Hotel Garni in Lübeck. In einem mehr als 250 Jahre alten Rokoko-Speicher im historischen Marien-Magdalenen-Quartier können Gäste authentische Lübecker Baukultur und frei stehende Badewannen unter Fachwerk genießen. Und auch in der Wilhelmstraße in Flensburg setzt sich der Boutique-Trend im Hotel Petuh fort: In der ehemaligen Ziegelei lässt sich die Hotelinhaberin Sara Sausmikat-Theilen vom Ambiente der 1920er-Jahre aus Paris, Amsterdam und Kopenhagen mit Tischlerarbeiten, Marmor und Zement inspirieren.  
Julia Königs
Veröffentlicht am 26. Februar 2021