Erlebnisorte im Norden

Mit allen Sinnen

Ob bei der Herstellung feinster Delikatessen, bei einer Fahrt auf einem Hundegespann oder ohne Schuhe im Barfußpark: Zwischen Nord- und Ostsee lässt sich viel erleben. Das zeigen drei Erlebnisorte in Schleswig- Holstein.
Weltbekannt sei es, das Lübecker Marzipan, sagt Franziska Spletter von der Marzipanland GmbH. So ist es nicht überraschend, dass der typische Lübeck- Tourist eine gewisse Erwartung mit dem Besuch der Stadt verbindet. "Wer ein Mitbringsel sucht, Stammgäste und ganze Schulklassen, die bei unserer Marzipan-Show mitmachen - wir haben für jeden, der Marzipan liebt, etwas zu bieten", so Spletter.
Bei der Marzipan-Show können die Teilnehmenden ihr ganz persönliches Marzipan-Abitur machen. "Hier können unsere Besucher selbst Hand anlegen und erfahren alles über die Lübecker Spezialität. Für das geformte Kunstwerk gibt es dann das Abitur", erklärt Spletter. "In unserer Speicher- Rösterei kann man zudem sehen, wie wir unseren eigenen Kaffee rösten."
Der Firmengründer Günter Leu kam ursprünglich aus Königsberg und brachte von dort das Rezept mit. In den 1960er- Jahren eröffnete er eine Bäckerei in Lübeck und stellte dort das beliebte Marzipan her. Später übernahmen seine Söhne, Burkhard und Norbert Leu, das Geschäft und bauten es mit der Zeit aus. "Das Marzipan-Sortiment hat sich Schritt für Schritt vergrößert. Heute sind wir eine Touristenattraktion, die aus Lübeck kaum wegzudenken ist", sagt Spletter.
Früher sei Marzipan ein Luxusartikel gewesen, und nur wenige hätten sich diesen Genuss leisten können. "Heute ist Marzipan für jeden erschwinglich. So arbeiten wir natürlich auch daran, unseren Online-Shop weiter auszubauen." Wer auch in der Heimat ein "Stück Lübeck" im Mund haben möchte, der finde dort leicht zu seinem Glück, ist Spletter überzeugt.

Natur erleben

Ein Erlebnis anderer Art erwartet die Gäste von Britta Dunker. Ob mobil in den Hüttener Bergen, dem Segeberger Forst oder auf der Husky-Farm in Steinburg: "Wellness für die Seele" wird hier geboten - jeder, der Natur und Hunde erleben möchte, kommt beim Husky-Team auf seine Kosten. Ob Kindergeburtstage, Wanderungen, Gehegebesuche oder Seminare zum Thema Führung und Grenzen setzen - die Vielfalt der Angebote ist groß.
"Im Umgang mit Mensch und Tier lernen. Wertschätzender Umgang und eine tiefe Einsicht in die Kommunikation des anderen verändern auch das Verhältnis zum eigenen Selbst", erklärt Dunker. Die Idee zur Farm geht auf eine allzu gründliche Recherche zurück: "Ich war Schriftstellerin und schrieb an einem Roman. Hintergrund der Story sollte eine Husky-Farm sein", sagt Dunker mit einem Lächeln.
Hundeverrückt sei sie jedoch bereits vorher gewesen, sagt die gelernte Erzieherin. Seit 2008 betreibt Dunker das Unternehmen, welches mittlerweile das größte Familienrudel der Welt beherbergt. Sogar ein Fotoshooting am Hamburger Elbstrand mit der englischen Rockband Deep Purple habe es bereits gegeben, erzählt Dunker stolz.
In ihrem neuesten Projekt mit dem Titel "Husky Kids SH" setzt die Unternehmerin sich für Kinder ein. "Ich habe den Husky-Sport als Sport für jedermann erfunden: Musherkids." Musher nennt man denjenigen, der das Hundegespann lenkt. In Kiel, Rendsburg, Itzehoe, Segeberg und Pinneberg gibt es bereits Gruppen. Mit dem Projekt möchte Dunker den Sport auch für diejenigen ermöglichen, die Kurse nicht aus eigenen Mitteln stemmen können. "Ich appelliere da an die Politik. Nachhaltige Naturerlebnisse mit Tieren für Kinder dürfen nicht Sache des Geldbeutels der Eltern sein."
Dunker wirbt um die Unterstützung des Landes, für eine Förderung von Kindern und Jugendlichen. "Ohne geht es nicht." Die Erfahrung von Natur, der Umgang mit dem Sozialpartner Tier und viel frische Luft - das seien unersetzliche Erfahrungen. Und das nicht nur für Kinder.

Barfuß

"Von Kopf bis Fuß ein tolles Erlebnis", das verspricht Henning Claussen seinen Gästen. Was er damit meint, wird deutlich, wenn man den Barfußpark in Schwackendorf bei Kappeln besucht: Auf eineinhalb Kilometer Länge führen Wege durch feste, feine und feuchte Untergründe. "Platschen durchs Moor oder durch nassen Torf, kurz darauf behutsames Tasten über Glasscherben. Auf unserem zweieinhalb Hektar großen Gelände finden Groß und Klein Abwechslung und Spaß", so Claussen.
Natürlich gebe es auch die Möglichkeit, auf der Terrasse ein Stück selbst gebackenen Kuchen zu probieren. "Bewegung und frische Luft machen hungrig." Seit neun Jahren betreibt Claussen mit seiner Familie den Park. "Wir vermieten seit 25 Jahren Ferienwohnungen und wollten das Angebot für unsere Gäste immer erweitern."
Als ein Weg zwischen zwei Ferienwohnungen benötigt wurde, war der Grundstein für den Barfußpark gelegt. "Meine Mutter hatte die Idee, den Weg mal anders zu gestalten, mit verschiedenen Untergründen und Materialien. Diesen Gedanken haben wir mit der ganzen Familie weitergesponnen", erzählt Claussen.
Heute können Familien, junge und alte Leute sowie ganze Gruppen das Barfußlaufen erleben - etwa auf einer 550 Quadratmeter großen Fläche, die Schleswig-Holstein nachempfunden ist. "Wir wollen den Besuchern unser schönes Bundesland näherbringen", so Claussen. Verschiedene Schautafeln und Erlebnisstationen unterstützen dabei.
Die größten Herausforderungen seien die Parkpflege und die Bewältigung der Arbeit während der laufenden Saison. „Ohne unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre das nicht zu schaffen.“ Ergänzt wird der Park durch einen Streichelzoo mit einheimischen Tieren wie Ziegen, Schafen und Kaninchen, eine Picknickwiese sowie einen Spielplatz. "Unsere Gäste können bei uns die Natur in allen Facetten erleben und zugleich etwas für ihre Gesundheit tun." Das Großartige am Barfußlaufen sei, dass es einfach sei, so Claussen: "Schuhe aus und los."
René Koch
Veröffentlicht am 4. März 2020
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