VOITH WÄCHST ZWEISTELLIG UND ARBEITET WEITER AN DER TRANSFORMATION

Wasserkraft-Sparte soll rentabler werden

Der Voith-Konzern wächst: Die Erlöse stiegen im Geschäftsjahr 2022/2023 (30.9.) um 13 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Auch der Auftragsbestand notiert mit mehr als sieben Milliarden Euro auf einem neuen Allzeithoch. Konzernchef Dr. Toralf Haag ist zufrieden:
„Voith hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Resilienz unter Beweis gestellt. Trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen konnten wir weiter profitabel wachsen“,
so der Vorsitzende der Geschäftsführung. Für 2023/2024 ist er allerdings zurückhaltender. Haag erwartet eine stabile Entwicklung der zentralen Kennzahlen. Umsatz und Auftragseingang würden 2024 wohl leicht sinken, die Profitabilität jedoch steigen. Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat Voith eine operative Umsatzrendite von 4,4 Prozent erzielt. Alle drei Sparten - Hydro, Paper und Turbo - sind gewachsen. Ein Großauftrag hat dafür gesorgt, dass der langfristig geplante Stellenabbau
in Heidenheim verlangsamt wird. Mittelfristig soll die Zahl der Beschäftigten auf 3500 sinken, derzeit gibt es am Stammsitz noch 4000 Stellen – wie vor drei Jahren, als der sogenannte Beschäftigungspakt mit Arbeitnehmervertretern geschlossen wurde. Bereinigt um Zukäufe und Währungseffekte. Bereinigt um Zukäufe und Währungseffekte, liegt das organische Umsatzwachstum laut Voith-Finanzchefin Stephanie Holdt bei neun Prozent. Die Zahl der Beschäftigten ist durch die Akquisitionen um 1000 auf rund 22 500 gestiegen. In Deutschland arbeiten 7900 Menschen für Voith.
Profitabilität bei Hydro muss steigen
Das Wasserkraftwerksgeschäft von Voith muss an der Rendite arbeiten. Trotz eines Umsatzwachstums auf 1,19 Milliarden Euro durch Aufträge für Pumpspeicherkraftwerke aus Asien
und den USA erhöhte sich der operative Gewinn der Sparte nur auf 6 Millionen Euro. „Unbefriedigend“ nennt Haag dieses Ergebnis. Zufriedener ist der Voith-Chef mit dem größten  Konzernbereich Paper. Hier bleibe man Marktführer bei Papiermaschinen, der Umsatz beträgt mehr als 2,2 Milliarden Euro, das EbIT legt auf 145 Millionen Euro zu. Gleichwohl kühle die Nachfrage hier ab, erklärt Haag. Erst im September hatte Voith Papier in China eine hochmoderne Anlage zur Produktion von Faltschachtelkarton in Betrieb genommen.
Turbo im Transformationskongress
Die Antriebssparte Turbo steckt mitten im „Transformationsprozess“, legt aber am stärksten zu, der Umsatz steigt von 1,56 Milliarden auf knapp 2 Milliarden Euro, das EbIT von 48 Millionen auf 80 Millionen Euro.
„Wir legen den Fokus hier weiter auf die Entwicklung elektrischer Antriebstränge und alternativer emissionsarmer Antriebstechnologien“,
so Haag. Ausbauen will er in allen Sparten das renditestarke Servicegeschäft, das Voith unabhängiger von Schwankungen des Auftragsbestands machen soll.
AUSLANDSMÄRKTE IM BLICK
„Wir waren operativ und finanziell robust, sind gut durch dieses Geschäftsjahr gekommen, trotz Unwägbarkeiten sowie geopolitischen und ökonomischen Krisensituationen. Wir konnten aufgrund unserer breiten sektoralen und geografischen Aufstellung Konzern weiter profitabel wachsen“,
sagte Haag bilanzierend. Das China-Geschäft habe sich zuletzt wieder erholt, das Russland-Geschäft wurde komplett heruntergefahren.
„Alle laufenden Projekte sind in Russland abgewickelt.“