Landesausstellung „The hidden Länd“
Expertise von Hachtel macht Geschichte greifbar
Im Kunstgebäude Stuttgart ist bis zum 26. Januar 2025 die Ausstellung „The hidden Länd – Wir im ersten Jahrtausend“ zu sehen, die die Lebenswelten der Menschen im ersten Jahrtausend nach Christus beleuchtet. Eine der besonderen Herausforderungen bei der Konzeption war, den Besuchern über verschiedenste Funde Aspekte der damaligen Lebenswelt in möglichst authentischer Weise begreifbar zu machen. Dabei spielte die auf Kunststoffspritzguss, 3D-Druck und Computertomographie spezialisierte F. & G. Hachtel GmbH & Co. KG eine entscheidende Rolle.
Im Zentrum eines der fünf Module der Ausstellung steht das Gräberfeld von Lauchheim. Es stammt aus dem 5. und 6. Jahrhundert, wurde in den 1980er-Jahren im Zuge von Bauarbeiten entdeckt und archäologisch gesichert. Auf mehr als 12 Hektar fanden sich rund 1300 Körpergräber, in deren Umfeld die Archäologen auch über 10 000 Objekte aus dem Boden holen konnten. Um Skelette und Objekte nicht zu beschädigen, wurden ausgewählte Stellen in Lauchheim als Block geborgen und anschließend mit Gips ummantelt eingelagert. Wissenschaftler des Forschungsinstituts fem in Schwäbisch Gmünd scannten schließlich 2011 einige dieser Einheiten per Computertomographie.
Mit seinen besonders anschaulichen Objekten, die einen Einblick in das gesellschaftliche Miteinander vor rund 1500 Jahren zulassen, wurde schließlich – 13 Jahre später – das Grab mit der Nummer 144 für eine Präsentation in der Ausstellung ausgewählt. Nach einigen Überlegungen entschieden sich die Ausstellungsmacher dafür, die Beigaben für die Besucher per 3D-Druck erlebbar zu machen. An dieser Stelle kam Hachtel ins Spiel: Die Spezialisten dort bereiteten die wissenschaftlichen Scandaten auf und überführten sie in ein Format, das eine Umsetzung per modernem 3D-Druck ermöglicht.
„Unser Ziel war es, dabei zu helfen, das Grab erlebbar zu machen“,
erklärt Kamil Szepanski, Experte für industrielle Computertomographie bei Hachtel.
Dank der nun entstandenen, drehbar gelagerten und von unten beleuchteten Exponate ist es den Ausstellungsbesuchern nun möglich, beispielsweise ein Sax (eine einschneidige Hiebwaffe) oder eine Spatha (ein zweischneidiges Schwert) samt Gurtbeschlägen mit Messing- und Silberornamenten von allen Seiten zu bestaunen, ohne dass diese jemals der Erde entnommen werden mussten.
„Man hat die Grabbeigaben also als physisches Objekt vor sich statt nur 2D auf einem Bildschirm“,
erklärt Szepanski begeistert. „The hidden Länd“ zeigt auf diese Weise eindrucksvoll, wie durch die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen, von Archäologie über technologische Expertise bis hin zu modernsten Fertigungsmethoden, neue Ansätze entstehen können, um Geschichte anschaulich und spannend darzustellen.