Noerpel-Gruppe testet autonom fahrende Transportsysteme

Fahrerlose Hubwagen in Giengen getestet

Die Noerpel-Gruppe hat in einer ihrer beiden Logistikanlagen in Giengen fahrerlose Hochhubwagen getestet. In einem vierwöchigen Probebetrieb wurden zwei autonom fahrende Systeme für den Warentransport innerhalb des Lagers eingesetzt. Bei den Mitarbeitenden kam das Innovationsprojekt gut an: Jetzt werden die Erfahrungen detailliert ausgewertet und notwendige IT-Anpassungen geprüft. Wenn die Analyse positiv ausfällt, ist für Noerpel ein Einsatz der autonomen Roboter im Regelbetrieb denkbar.

Noerpel betreibt in Giengen an der Brenz zwei Logistikhallen, beide mit jeweils rund 44.000 Quadratmetern Lagerfläche. In der Anlage Giengen I testete das Unternehmen zwei autonom fahrende Hochhubwagen für den lagerinternen Warenfluss.
„Digitalisierung und Automatisierung gehören zu den wichtigsten Trends in der Logistikbranche“,
erklärt Stefan Wuggazer, Niederlassungsleiter Giengen I.
„An dem Test der Roboter haben sich unsere Mitarbeitenden sehr engagiert beteiligt, das Projekt stieß auf sehr positive Resonanz.“

Große Halle, weite Wege

Die Noerpel-Logistikhalle Giengen I ist 500 Meter lang, dadurch müssen auch bei den Wegen von der Entladezone zum Lagerplatz große Entfernungen zurückgelegt werden. In dem Pilotversuch setzte Noerpel für diese langen, aber unkomplizierten Transportwege die fahrerlosen Transportsysteme (FTS) ein.

Vorbereitet und durchgeführt wurde der Praxistest in enger Zusammenarbeit mit einem IT-Dienstleister. Dieser stellte neben den Robotern und der Software auch die IT-Plattform zur Verfügung, die sämtliche Prozesse steuert und das Zusammenspiel von Menschen, Roboter, Software und Peripheriegeräten koordiniert.
„Die autonomen Systeme unterscheiden sich von den automatisierten Fahrzeugen“,
erklärt Lea Schneid, Junior Operational Excellence Managerin am Noerpel-Standort Giengen I.
„Diese benötigen beispielsweise installierte Laufschienen im Boden, nutzen also festgelegte Wege, oder orientieren sich an zahlreichen Markierungspunkten, die im Raum angebracht werden müssen.“

Im Gegensatz dazu sind autonome FTS deutlich flexibler. Denn die Zuordnung der Waren zu Regalplätzen sowie die Flächenaufteilung in bestimmte Lagerzonen sind nicht fix. Bei notwendigen Veränderungen im Lager muss bei den autonomen Systemen nur die hinterlegte Karte modifiziert werden, um die Fahrtwege der FTS anzupassen.
„Der Aufwand ist also relativ gering, setzt aber natürlich eine einfache, intuitive Bedienung der Systeme voraus“,
erklärt Stefan Wuggazer.

Im Probebetrieb testete Noerpel neben der Bedienfreundlichkeit auch Faktoren wie die Geschwindigkeit der FTS oder das transportierbare Palettengewicht. Außerdem wurde geprüft, wie aufwendig das Bereitstellen der notwendigen IT-Schnittstellen ist.