Vereinbarung zwischen DFS und HENSOLDT

HENSOLDT-Passivradar für die zivile Luftfahrt

HENSOLDT arbeitet mit der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS) zusammen, um das Passivradar Twinvis für die zivile Flugsicherung zu zertifizieren. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde nun unterzeichnet, mit dem Ziel, das System bis Ende 2026 für den zivilen Einsatz zu zertifizieren.

Twinvis ist ein auf Digitaltechnologie basierendes Passivradar, das Ziele durch die Auswertung reflektierter Signale von Fremd-Sendern ortet, ohne selbst zu senden. Es bietet verdeckte Überwachung und ist schwer zu stören, was es für militärische und zivile Anwendungen attraktiv macht. Das System wurde bereits in Studien, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, auf seine Eignung für die zivile Luftfahrt geprüft. Dabei wurden unter anderem Messreihen in der Nähe des Frankfurter Flughafens durchgeführt.

Die DFS konnte sich bei den Studien von der Leistungsfähigkeit des Passivradars überzeugen. Die Kombination aus festem, nicht drehendem Radar und der Twinvis-Software ermöglicht eine kontinuierliche Aktualisierung der Position aller Flugzeuge und eine stabile Verfolgung auch schneller Ziele wie Militärflugzeuge oder Segelflugzeuge.
„Die Studien haben gezeigt, dass das Passivradar auch für die Sicherung des zivilen Flugverkehrs eine hohe Leistungsfähigkeit aufweist“,
sagt HENSOLDT-CEO Oliver Dörre.

Für die Flugsicherung ist die Passivradar-Technologie besonders attraktiv, da sie robuster und wartungsärmer ist als herkömmliche Radaranlagen. Die DFS betreibt derzeit etwa 30 Radaranlagen im deutschen Luftraum, für die eine ressourcenschonende Alternative in Aussicht steht.

Das Projekt geht weiter: Noch in diesem Jahr wird ein System am Flughafen Stuttgart installiert.
„Wir freuen uns auf die Erprobung in Stuttgart und sehen nach einer erfolgreichen Zertifizierung großes Potenzial für diese Technologie“,
sagt Friedrich-Wilhelm Menge, Geschäftsführer Technik der DFS.