Fehlzeiten

Krankenstand 2023 weiter auf Rekordniveau

Der Krankenstand in Deutschland hat im Jahr 2023 ein Rekordniveau erreicht: Im Gesamtjahr waren es im Durchschnitt 20 Fehltage pro Kopf, der Krankenstand lag bei 5,5 Prozent. Dies zeigt eine Analyse der Krankenkasse DAK für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
„Auch wenn das Ergebnis nach den Erkältungswellen im Frühjahr und Herbst nicht überraschend kommt, ist es für die Wirtschaft alarmierend“, so die DAK. Die hohen Fehlzeiten beeinträchtigen die Arbeitsabläufe vieler Betriebe besonders dann, wenn die Personaldecke durch den Fachkräftemangel dünner wird. Die aktuellen Kurzzeit-Fälle wegen Bronchitis und Co. seien dabei gar nicht mal das größte Problem, sondern die Langzeit-Fälle.
Nach der Analyse der DAK lag der Krankenstand 2023 bei 5,5 Prozent. Das bedeutet: An jedem Tag von Januar bis Dezember waren im Durchschnitt 55 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben. Es gab 13 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr. 2022 hatte die Kasse noch rund 177 Krankschreibungs-Fälle gezählt – bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte. 2023 waren es rund 200 Fälle. Weit über die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (64,5 Prozent) hatten mindestens eine Krankschreibung. Nur gut ein Drittel (35,5 Prozent) war 2023 gar nicht krankgeschrieben.
Die Analyse der DAK zeigt wie auch bei anderen Krankenkassen erneut erhebliche Unterschiede zwischen einzelnen Berufsgruppen. So waren die Krankenstände bei Informatikberufen und in der Kommunikationstechnologie am niedrigsten und lagen mit 3,7 Prozent signifikant unter dem Durchschnitt. In der Altenpflege und in der Kinderbetreuung, etwa in Kitas, waren die Krankenstände hingegen mit 7,4 beziehungsweise 7,0 Prozent weit überdurchschnittlich hoch.
Über alle Berufsgruppen hinweg fällt die hohe Anzahl von Kurzzeit-Fällen in der Statistik auf. Ein Grund für diesen Anstieg ist das elektronische Meldeverfahren, das zu Beginn des Jahres 2022 eingeführt wurde und sich mittlerweile etabliert hat. Die eAU sorgt dafür, dass Krankmeldung automatisch von der Arztpraxis an die Krankenkasse übermittelt werden und sich die Dunkelziffer insbesondere bei den Kurzzeit-Fällen drastisch verkleinert, so die DAK. Die längerfristigen Krankschreibungen, etwa aufgrund schwerer Depressionen, schlagen jedoch sehr viel mehr zu Buche.
Stand: 23.01.2024