Entgeltatlas zeigt regionale Gehaltsstruktur

Die Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit liefert für zahlreiche Berufe regionale Angaben zu Gehältern. Die neuen Daten liegen für Bundesländer und Großstädte wie Hannover vor.
Für die ausgewiesenen Berufe wie beispielsweise Büroassistent/-in, Verkaufssachbearbeiter/-in oder Bauingenieur/-in werden neben dem Medianwert auch die 0,25- und 0,75-Quartil-Werte veröffentlicht, also die Werte, die 75 oder nur 25 Prozent der betreffenden Beschäftigten erreichen. Die Spreizung dieser Werte vom „Einsteigergehalt“ über das Medianeinkommen, das 50 Prozent der Beschäftigten erreichen, bis zum „Profigehalt“, dass nur ein Viertel der Beschäftigten erreicht, beträgt oftmals mehr als 50 Prozent aus der Perspektive des Einsteigers.
Drei Beispiele aus der aktuellen Entgeltatlas:
Der Büroassistent/-in verdient in Niedersachsen im Median 3601 Euro pro Monat. Unter allen Beschäftigten in diesem Beruf erreichten die untersten 25 Prozent der Beschäftigten nur 2831 Euro, die obersten 25 Prozent dagegen 4547 Euro monatlich. Für die Stadt Hannover wird ein Medianwert von 4066 Euro angegeben – also deutlich über dem Landesdurchschnitt -, das untere Quartilswert liegt bei 3292, das obere bei 5151 Euro.
Verkaufssachbearbeiter erzielen im Median in Niedersachsen ein Einkommen von 4248 Euro, in Hannover 4733 Euro, wobei die Quartilswerte in der Landeshauptstadt bei 3762 und 6091 Euro liegen. Die Medianwerte liegen für Frankfurt/M. bei 5127 und für Dresden bei 3849 Euro.
Bauingenieure erhalten in Niedersachsen ein Entgelt von 5907 Euro, in Düsseldorf sogar 6401, im Bundesdurchschnitt 5751 Euro monatlich. In Hannover liegen die Medianeinkommen mit 5486 Euro unterhalb des Bundes- und Landeswertes.
Das Medianentgelt über alle Berufe lag in Deutschland im Jahr 2024 auf monatlich 4013 Euro. Bei den Bruttomonatsentgelten wurden Weihnachtsgeld, Schichtzulagen und Boni mit eingerechnet. Die höchsten Entgelte wurden in Hamburg, die niedrigsten Entgelte in Mecklenburg-Vorpommern gezahlt. Während das Medianentgelt der Männer bei 4138 Euro lag, erzielten Frauen 3793 Euro. Dieser sogenannte unbereinigte Gender-Pay-Gap hat verschiedene Ursachen. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die unterschiedlichen Berufsfelder bzw. Branchenschwerpunkte von Frauen und Männern.
Wie viel Beschäftigte verdienen, hängt auch stark von der jeweiligen Qualifikation ab. Während Menschen ohne Berufsabschluss im Median 2987 Euro erzielten, lag der Verdienst bei Arbeitnehmenden mit anerkanntem Berufsabschluss bei 3870 Euro. Akademikerinnen und Akademiker erzielten im Median 5916 Euro.
Da Löhne und Gehälter nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze für die Rentenversicherung gemeldet werden, die im vergangenen Jahr bei 7550 Euro in Westdeutschland und 7450 Euro in Ostdeutschland lag, ist nicht für alle Beschäftigten bekannt, wie hoch das tatsächlich erzielte Entgelt war. Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit weist deswegen das Medianentgelt aus, das heißt, die eine Hälfte der Beschäftigten erzielt ein Entgelt, das unter diesem Medianentgelt liegt, die andere Hälfte liegt darüber. Die BA erhebt die Entgelte immer zum Stichtag 31. Dez
Stand: 22.07.2025