26.10.2023

Bayreuther Wirtschaft auf Kurs – aber wie lange noch?

IHK-Konjunkturbefragung: Erwartungen an die kommenden Monate brechen ein

Die Bayreuther Wirtschaft vermeldet in der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth eine im Saldo positive und stabile Geschäftslage. Die Erwartungen an die kommenden Monate brechen hingegen deutlich ein, der Konjunkturklimaindex für die Region Bayreuth sinkt um 19 Punkte und liegt jetzt bei 92 Zählern.

„Aktuell können sich viele Unternehmen trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gut behaupten. Jedoch rechnen mittlerweile viele Betriebe damit, dass sich die Lage über den Winter eintrüben wird“, berichtet der IHK-Vizepräsident und Vorsitzende des IHK-Gremiums Bayreuth, Jörg Lichtenegger.

Nach ihrer derzeitigen Situation befragt, geben die Betriebe aus Stadt und Landkreis ein erstaunlich positives Bild wieder. 38 Prozent der Befragten stufen ihre Geschäftslage gut ein. Eine negative Bewertung geben hingegen nur 16 Prozent ab. Damit ist der Saldo der aktuellen Geschäftslage deutlich im Plus. „Die Bewertung der Geschäftslage in Stadt und Landkreis Bayreuth bleibt auf gutem Niveau stabil. Die schwächelnde Nachfrage im In- und Ausland sowie die hohen Zinsen bekommen aber auch die Bayreuther Unternehmen immer stärker zu spüren“, weiß Lichtenegger. Das zeigt auch die Umsatzentwicklung der befragten Firmen, die sowohl im Inland als auch auf den internationalen Märkten rückläufig ist. Noch keine Veränderung ist hingegen bei den Kapazitätsauslastungen zu spüren, die weiterhin im Saldo hoch sind. Über 85 Prozent berichten von einer vollen bzw. befriedigenden Auslastung des eigenen Betriebes.

Erwartungen lassen nichts Gutes erahnen

Nach vorne blicken die befragten Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Wirtschaftsregion Bayreuth mit einer gehörigen Portion Skepsis. Zu massiv sind mittlerweile die Herausforderungen, die von vielen Seiten auf die Handlungsspielräume der Betriebe drücken. Nur noch elf Prozent der Befragten rechnen mit besseren Geschäften in den kommenden Monaten. Eine Verschlechterung der betrieblichen Situation befürchten jedoch 42 Prozent. Die weiteren 47 Prozent rechnen mit keiner nennenswerten Veränderung der eigenen Lage. Und auch die prognostizierten Umsätze bewegen sich in diesem Fahrwasser. Im In- und Ausland kalkulieren rund 45 Prozent mit rückläufigen Umsätzen.

„Ob Energie, Bürokratie, Zinsen, Inflation, Nachfrage- und Konsumflaute, die Liste an Herausforderungen ist lang und die Folgen für das eigenen Unternehmen sind nur schwer abzuschätzen. Eine pessimistische Prognose ist der logische Schluss daraus“, so Lichtenegger. Einen kleinen Lichtblick liefern die Planungen für Inlandsinvestitionen, die im Saldo ausgeglichen sind und damit besser abschneiden als noch im Frühjahr.