Gehälter und Einkommen

Bruttomonatsentgelte in allen Landkreisen gestiegen

Das Bruttomonatsentgelt der Beschäftigten in Deutschland stieg seit 2011 um 844 Euro oder 30 Prozent. Das relativiert sich, wenn man betrachtet, dass sich die Lebenshaltungskosten im gleichen Zeitraum um 24 Prozent erhöht haben. 2022 war für Beschäftigte mit mittlerem Entgelt (Median) ein deutlicher Reallohnverlust zu verzeichnen (Medianentgelt: +3,7 Prozent; Verbraucherpreisindex: +7,9 Prozent).
Basis der Daten ist die Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit für Bruttomonatsentgelte von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten. 2022 lag das Medianentgelt in Deutschland bei 3.646 Euro, nach 3.516 Euro im Vorjahr und 3.427 Euro (2020).
Die Entwicklung in den Landkreisen ist dabei unterschiedlich. Die höchsten Bruttomonatsentgelte werden 2022 mit 3799 Euro in der Region Hannover bezahlt, die niedrigsten mit 3196 Euro im Landkreis Diepholz. Der Vergleich über die letzten Jahre zeigt, dass die Medianentgelte sich unterschiedlich entwickelt haben. Zwischen 2018 und 2022 stiegen die Entgelte im Landkreis Nienburg um 12,6 Prozent, während sie in der Region Hannover nur um 9,1 Prozent stiegen.
Mitunter entsteht der Eindruck, dass andere Quellen zum Arbeitnehmerlohn zu anderen Erkenntnissen kommen als die Entgeltstatistik, obwohl oberflächlich betrachtet eigentlich derselbe Sachverhalt abgebildet wird. Beispiel: Die Statistik über Arbeitnehmerverdienste, die von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder geführt wird, weist für das Jahr 2021 einen durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer von 4.100 Euro aus (ohne Sonderzahlungen). Dass sich das Niveau der Löhne zwischen der Entgeltstatistik und der Statistik über Arbeitnehmerverdienste unterscheidet, hängt insbesondere damit zusammen, dass in der Entgeltstatistik auf den Median (2021: 3.516 Euro) und in der Statistik über Arbeitnehmerverdienste auf das arithmetische Mittel (also den Durchschnitt) abgestellt wird. Außerdem berücksichtigt die Statistik über Arbeitnehmerverdienste nur die Verdienste im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich (Wirtschaftsabschnitte B bis S nach der WZ 2008).
Stand: 25.04.2024