Aktuelle Länder- und Marktinformationen

Workshops – Seminare – Newsletter:
Abonnieren Sie unser Serviceangebot Außenwirtschaft und bleiben Sie immer bestens informiert.
Aktualisiert am 1. Juli 2025

EU Deforestation Regulation (EUDR) – Länder-Benchmarking nach Risikostatus veröffentlicht

Die Europäische Kommission veröffentlichte am 22.5.25 ihre lang erwartete Liste der Länder, die als Hoch- bzw. Niedrigrisiko in Bezug auf Entwaldung gelten: Country Classification List - European Commission
Das Dokument ist ein zentrales Element der neuen EU-Vorschriften gegen Entwaldung. Importe aus Hochrisikoländern unterliegen strengeren Kontrollen, während Unternehmen mit Lieferketten aus Niedrigrisikoländern vereinfachte Sorgfaltspflichten anwenden können. Allerdings müssen Unternehmen auch beim Handel mit Produkten aus ‚Niedrig-‘ oder ‚Standardrisiko‘-Ländern nachweisen, dass ihre Lieferketten frei von Entwaldung und Menschenrechtsverletzungen sind.
Deutschland sowie alle EU-Mitgliedsstaaten wurden als Niedrigrisiko-Länder ausgewiesen. Vier Länder wurde das Label „Hochrisiko“ zugewiesen: Belarus, Nordkorea, Russland und Myanmar. Länder, die weder als Hoch- noch Niedrigrisiko eingestuft wurden, gelten automatisch als Standardrisiko. Dazu zählen u.a. Brasilien, Argentinien, Indonesien, Malaysia und die Demokratische Republik Kongo.
Die Kommission erklärte in einer Mitteilung, dass sie „die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse“ zur Erstellung der Liste verwendet habe, darunter Daten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), und bei der Einstufung Faktoren wie Entwaldungsraten, landwirtschaftliche Expansion und Produktionsentwicklungen berücksichtigt habe. Die Liste werde regelmäßig aktualisiert, sobald neue Informationen verfügbar seien. Länder, die aufgrund von UN-Sicherheitsrat- oder EU-Rats-Sanktionen vom Im- oder Export der betreffenden Waren und Produkte betroffen sind, werden automatisch als Hochrisiko eingestuft, da es in diesen Ländern unmöglich ist, Sorgfaltspflichten entlang der Lieferketten durchzuführen.

Dänemark: Erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) für Verpackungen ab 1. Juli 2025

In Dänemark gilt ab 1. Juli 2025 eine erweiterte Herstellerverantwortung für Verpackungen
Obwohl diese Regelung erst Mitte 2025 in Kraft tritt, mussten sich die verpflichteten Unternehmen bereits seit dem 1. April 2024 registrieren und Planmengen melden.
Registrierungspflicht
Verpflichtete Unternehmen mussten sich bis 30. September 2024 über ein kollektives System im Herstellerregister Dansk Producentansvar - DPA registrieren.
Die Registrierungsgebühr beträgt DKK 1.000,00. Ist man bereits im Register registriert (Bsp. für Elektrogeräte), so beträgt die Registrierungsgebühr DKK 500,00 pro weiteren Bereich.
Meldepflicht
Verpflichtete Unternehmen mussten bis 31. August 2024 für das Jahr 2024 den geplanten Verpackungsverbrauch melden.
Für jede einzelne Materialart ist ab 1. Juli 2025 Folgendes anzugeben:
  • Anteil, der recycelt wird.
  • Anteil, der voraussichtlich in den Haushalten bzw. Unternehmen als Abfall enden wird.
Kleinmengenregelung
Die Kleinmengenregelung bezieht sich auf Unternehmen, die nicht mehr als 8 Tonnen Verpackungen im Jahr in Verkehr bringen. Unternehmen, die von dieser Regel eingeschlossen sind, unterliegen der Herstellerverantwortung in einem geringeren Umfang.
Gebühr der Entsorgungssysteme
Die Entsorgungssysteme sind verpflichtet, Gebühren gestaffelt nach Umweltbelastung der verschiedenen Verpackungsmaterialien von Unternehmen zu verlangen. Die Anforderung wurde als Teil der neuen Mindestanforderungen für alle nationale Herstellerverantwortungssysteme in der EU eingeführt.
Kennzeichnung von Verpackungen
Laut der noch gültigen Verordnung besteht keine Kennzeichnungspflicht für die in Verkehr gebrachte Verpackung mit einem Symbol oder Recyclingcode in Dänemark. Werden Verpackungsmaterialien gekennzeichnet, müssen die Vorschriften aus der Verpackungsverordnung (Anlage 4) erfüllt sein.
Unternehmen können freiwillig Piktogramme für die Abfalltrennung auf deren Verpackungen drucken. Die Piktogramme können hier heruntergeladen werden: https://danskaffaldsforening.dk/faelles-piktogramsystem
Quelle: AHK Dänemark

Polen: Neue Verordnung über nicht erfassungspflichtige Abfälle

In Polen ist schon seit längerem die Verordnung des Ministers für Klima und Umwelt über die Arten und Mengen nicht erfassungspflichtiger Abfälle in Kraft.
Die neue Verordnung passt die polnischen Vorschriften an die EU-Gesetzgebung an. Die Unternehmen sind verpflichtet alle gefährlichen Abfälle zu erfassen. Dementsprechend müssen Unternehmen alle gefährlichen Abfälle – ungeachtet der Menge – in die Abfall-Datenbank (BDO-Datenbank) eintragen.
Die Pflicht zur Eintragung in die BDO-Datenbank obliegt insbesondere Rechtsträgern, die:
  • Geräte in das Inland einführen sowie die autorisierten Vertreter dieser Rechtsträger;
  • Hersteller, Importeure und innergemeinschaftliche Erwerber von Verpackungen;
  • Produkte in Verpackungen in das Inland einführen;
  • andere Abfälle als Kommunalabfälle erzeugen;
  • Unternehmer sind, die Einzel- oder Großhandelsgeschäfte betreiben und Einkaufstaschen aus Kunststoff anbieten.
Wenn die oben genannten Rechtsträger keine Eintragung vornehmen oder auch eine fehlerhafte Eintragung erfolgt, kann ein Bußgeld bis 1 Million Zloty verhängt werden.
Quelle: GTAI

Albanien: Neue umsatzsteuerliche Anforderungen

Die albanische Steuerverwaltung hat am 14. Mai 2025 neue Anforderungen für ausländische Unternehmen veröffentlicht, die digitale Dienstleistungen an nicht umsatzsteuerlich registrierte Unternehmen, Einrichtungen oder Verbraucher in Albanien erbringen. Künftig sind ausländische Anbieter verpflichtet:
  • einen Steuervertreter in Albanien zu benennen,
  • sich für die Umsatzsteuer zu registrieren,
  • Umsatzsteuererklärungen abzugeben und die Umsatzsteuer in Höhe von 20Prozent gemäß dem Gesetz über Steuerverfahren abzuführen.
Bei Nichteinhaltung drohen administrative Maßnahmen zur Durchsetzung dieser Verpflichtung.
Laut Art. 29 des Umsatzsteuergesetzes betrifft dies folgende Dienstleistungen:
  • Telekommunikation;
  • Rundfunk- und Fernsehen;
  • Webhosting, Fernwartung von Programmen und Geräten;
  • Lieferung und Aktualisierung von Software;
  • Bereitstellung von Bildern, Texten, Informationen und Datenbanken;
  • Lieferung von Musik, Filmen, Spielen (inklusive Glücksspiel), sowie kulturellen, sportlichen, wissenschaftlichen und Unterhaltungssendungen;
  • Fernunterricht.
Hinweis: Werden die Dienstleistungen an umsatzsteuerlich registrierte Unternehmen in Albanien erbracht, greift das Reverse-Charge-Verfahren. In diesem Fall führt das albanische Unternehmen die Umsatzsteuer ab.
Quelle: Germany Trade & Invest

Saudi-Arabien: Modernisierung der Hafeninfrastruktur

Das Königreich will den Containerumschlag an seinen Häfen bis 2030 vervierfachen. Für deutsche Unternehmen entstehen neue Marktchancen entlang maritimer Lieferketten.
Saudi-Arabien möchte bis 2030 ein globales Drehkreuz im Containerverkehr werden. Dafür soll der jährliche Umschlag von derzeit rund 10 Millionen auf 40 Millionen Standardcontainer (TEU) wachsen. Das Königreich investiert Milliarden in moderne Hafeninfrastruktur. Branchenexperten sehen darin attraktive Chancen für deutsche Unternehmen, besonders bei Terminalautomatisierung, Logistiksoftware, nachhaltiger Energieversorgung und digitalen Zollsystemen. Potenzielle Hindernisse wie komplexe Vergabeverfahren oder Vorgaben zur lokalen Wertschöpfung sollten frühzeitig berücksichtigt werden.
Milliardenprojekte schaffen Chancen
Derzeit befinden sich laut Analyseinstitut MEED Hafenprojekte im Wert von über 12 Milliarden US-Dollar in der Planung oder im Bau. Hervorzuheben ist der Ausbau des Islamic Ports in Dschidda, dessen Kapazität von 2,5 auf 20 Millionen Standardcontainer steigen soll. Dieses fast 7 Milliarden US$ schwere Großprojekt unter Leitung der Saudi Ports Authority (Mawani) soll bis Ende 2030 abgeschlossen sein. "Geschäftschancen ergeben sich besonders für Anbieter technischer Ausstattung, spezialisierter Ingenieurleistungen und digitaler Lösungen", sagt Projektmanager Faisal Abu Alkhier von Mawani.
Ein weiteres wichtiges Projekt ist die geplante 920 Kilometer lange Eisenbahnstrecke zwischen Riad und Dschidda, Teil der Saudi Landbridge, die zusätzlich Dammam und Jubail mit der Westküste verbindet. Derzeit befindet sich die Bahnlinie in der Designphase. Baubeginn ist für August 2026 geplant, Fertigstellung im Dezember 2028 vorgesehen. Die Projektleitung liegt bei einem internationalen Konsortium aus Hill International (USA), Italferr (Italien) und Sener (Spanien). Aktuell laufen Ausschreibungen für Design- und Beratungsleistungen. Die Hauptausschreibung für den Bau steht noch bevor. Geschäftschancen für deutsche Unternehmen bestehen in den Bereichen technische Systeme, Signaltechnik und Infrastrukturplanung.

Südafrika: Markterkundungsreise für die Energiewirtschaft

Montag, 13. Oktober 2025 - Freitag, 17. Oktober 2025

Die Reise dient der Markterkundung, zur Positionierung im internationalen Umfeld und zum Aufbau neuer Geschäftsbeziehungen in Südafrika. Der Fokus der Reise liegt dabei auf der Energiewirtschaft.
Warum Südafrika:
Südafrika ist eines der führenden Wirtschaftszentren Afrikas. Das Land bietet mit einer dynamischen Wirtschaft, wachsenden Mittelschicht und einem breiten Marktzugang zu anderen afrikanischen Märkten vielfältige Geschäftsmöglichkeiten.
Ein zentraler Bestandteil der südafrikanischen Strategie für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung ist die Verbesserung der Energieinfrastruktur und der forcierte Ausbau der erneuerbaren Energien. Ziel ist es, Südafrika an globalen grünen wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen auszurichten. Dazu gehört die Förderung grüner Industrien und die Modernisierung bestehender Sektoren, um den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu unterstützen.
Für deutsche Unternehmen ergeben sich somit Chancen in den Bereichen:
  • Technologien für erneuerbare Energien (Windenergie onshore)
  • Grüner Wasserstoff
  • Lösungen für die Energiegewinnung aus Abfall
  • Energiespeichersysteme
  • Energiemanagement
  • Netzstabilität

Ältere Meldungen