Länder- und Marktinformationen März 2025

Welt: Auswertung der Umfrage "Going International 2025“

Wir danken allen Teilnehmenden für die Beteiligung an der Umfrage. Die wesentlichen Ergebnisse der Umfrage lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
  1. Weltweit verbessern sich die Geschäftsperspektiven für das kommende Jahr im Vergleich zum Vorjahr leicht. Der erhoffte Aufschwung der Weltwirtschaft wird unterdrückt von großer handelspolitischer Unsicherheit in Nordamerika sowie strukturellen Herausforderungen wie Zertifizierungsanforderungen und Regulierungen. In Anbetracht der handelspolitischen Signale aus den USA brechen die Erwartungen für die Geschäfte in Nordamerika (USA, Kanada und Mexiko) ein. Dahingegen hellen sich die Erwartungen für den Rest der Welt auf – bleiben unter dem Strich jedoch weiterhin negativ.
  2. Deutsche Unternehmen sehen sich in ihrem internationalen Geschäft mit immer mehr Handelshemmnissen konfrontiert. Das Niveau neuer Handelshemmnisse bleibt sehr hoch. 58 Prozent der Unternehmen haben in den vergangenen zwölf Monaten eine Zunahme von Handelshemmnissen bei ihren internationalen Geschäften registriert. Den Unternehmen machen insbesondere lokale Zertifizierungsanforderungen und verstärkte Sicherheitsanforderungen zu schaffen, die den Planungs- und Kostenaufwand für den grenzüberschreitenden Handel erhöhen. Hinzu kommen Sanktionen, insbesondere im Russlandgeschäft, intransparente Gesetzgebung, höhere Zölle und Local-Content-Vorschriften.
  3. Die Herausforderungen für deutsche Unternehmen variieren je nach Weltregion erheblich. In den USA sieht bereits die Hälfte der Unternehmen eine Belastung in neuen Zöllen – im Vorjahr waren es noch 24 Prozent. In China wird insbesondere der Zwang zu Local Content als Hindernis genannt (44 Prozent). Auch der Handel innerhalb der Eurozone wird von verschiedenen Hemmnissen, vor allem bürokratischen, erschwert: 55 Prozent der Unternehmen bemängeln eine für sie intransparente Gesetzgebung, 52 Prozent berichten von erschwertem Zugang zu öffentlichen Aufträgen, 50 Prozent sehen lokale Zertifizierungsanforderungen als Problem. Sanktionen wirken sich weiterhin insbesondere auf das Russlandgeschäft aus, wo 78 Prozent der betroffenen Unternehmen deren Einfluss spüren.
  4. Hausgemachte Handelshemmnisse aus Deutschland und Europa gewinnen stärker an Bedeutung. 80 Prozent der Unternehmen berichten von heimischen Herausforderungen beim internationalen Geschäft. Davon beklagen 83 Prozent bürokratische Hürden und Unsicherheit bei der Umsetzung von Regulierungen, wie etwa dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), den Auflagen der Verpackungsrichtlinie oder dem EU-CO2-Grenzausgleich (CBAM). 43 Prozent haben Probleme bei der Abwicklung ihres Auslandsgeschäfts etwa durch lange Genehmigungszeiten des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder durch komplexe Verfahren bei der Zollabwicklung.
  5. Von der robust wachsenden Weltwirtschaft können die deutschen Unternehmen derzeit nur wenig profitieren. Das spiegelt sich in den globalen Geschäftsperspektiven wider. 23 Prozent der Unternehmen gehen von einer Verschlechterung der Auslandsgeschäfte im laufenden Jahr aus, lediglich 15 Prozent erwarten eine Aufhellung. Per Saldo positive Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate haben die international aktiven Unternehmen in keiner Weltregion, wenngleich sich die Aussichten im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Während die Geschäftsperspektiven für das laufende Jahr weithin weniger pessimistisch bewertet werden als noch zuvor, bleibt die aktuelle Geschäftssituation unverändert schlecht.
Die ausführlichen Ergebnisse sind auf der DIHK-Homepage einsehbar.

Großbritannien und Nordirland: Elektronische Reisegenehmigung wird Pflicht

Ab dem 2. April 2025 benötigen Besucher aus europäischen Ländern eine elektronische Reisegenehmigung (ETA) für die Einreise. Anträge können ab dem 5. März 2025 gestellt werden. Am einfachsten ist die Beantragung mit der "UK ETA App", die aus dem  Google Play oder  Apple App Store heruntergeladen werden kann. Die ETA kann auch unter  GOV.UK beantragt werden. Eine ETA kostet £10 pro Antrag, erlaubt mehrere Reisen und ist zwei Jahre lang gültig oder bis der Reisepass des Inhabers abläuft – je nachdem, was früher eintritt. Weitere Infos  erhalten Sie online.

Schweiz: Neues Schweizer online Meldeportal Easygov.swiss für Dienstleistungserbringer seit 17. März 2025

Für selbständig erwerbstätige Dienstleistungserbringer und entsandte Arbeitnehmer aus den EU-/EFTA-Staaten besteht vor Arbeitseinsätzen in der Schweiz eine Meldepflicht. Das bisherige online Meldeportal über die Webseite wird per 14.März 2025 nicht mehr verfügbar sein.
Das neue Schweizer Meldeportal wird über die Webseite seit 17. März 2025 erreichbar. Registrieren Sie sich schnellstmöglich im neuen Portal für den Zugriff auf Easygov. Für die Anmeldung im neuem Meldeportal benötigen Sie zwingend eine Schweizer UID-Nummer. Die Schweizer Mehrwertsteuernummer ist die UID-Nummer. Falls bisher nicht vorhanden, ist die UID-Nummer online zu beantragen. Die UID-Antragsbearbeitungszeit beträgt bis zu 14 Tage.
Hinweis:
Um im neuen Schweizer Meldeportal online Meldungen abgeben zu können ist eine Schweizer Unternehmens-Identifikationsnummer (UID) für Ihr deutsches Unternehmen zwingend notwendig. Beantragen Sie umgehend eine Schweizer UID im Rahmen der Benutzerregistrierung auf der neuen Webseite.
Die Prüfung und Vergabe einer Schweizer UID kann bis zu 14 Tagen dauern. Ohne Schweizer UID ist technisch kein Login im neuen Meldeportal möglich und Meldungen von Arbeitseinsätzen in der Schweiz können nicht abgegeben werden.
Verstöße gegen die Meldepflicht zum Beispiel zu späte Meldung, keine Meldung werden mit Geldstrafen gebüßt.
Bitte informieren Sie Ihre Mitgliedsunternehmen. Gerne können Sie als Hilfestellung für unsere deutschen Unternehmen den Artikel und Anleitung zur Benutzerregistrierung auf Easygov.swiss (Verfasser IHK Hochrhein-Bodensee) verbreiten.

Afrika: 1. Norddeutsche Wirtschaftskonferenz Afrika am 19. Juni 2025, 10 bis 16.50 Uhr in der IHK Hannover

Als eine der dynamischsten und am schnellsten wachsenden Wirtschaftsregionen der Welt bietet Afrika einzigartige Chancen für Unternehmen, die ihre globalen Lieferketten diversifizieren und neue Märkte erschließen möchten. Der unterschätzte Nachbarkontinent gewinnt geopolitisch zunehmend an Bedeutung und rückt als Wirtschafts- und Handelspartner immer stärker in den Fokus.
Neben seinem wirtschaftlichen Potenzial zeichnet sich Afrika durch eine große kulturelle und wirtschaftliche Vielfalt aus. Erfolgreiche Geschäftsbeziehungen erfordern daher nicht nur gute Marktkenntnisse, sondern auch ein tiefgehendes Verständnis für lokale Gegebenheiten und ein langfristiges Engagement.
Deshalb laden gemeinsam die Industrie- und Handelskammern aus Norddeutschland sowie Germany Trade & Invest (GTAI) herzlich zur
1. Norddeutschen Wirtschaftskonferenz Afrika ein. Ein besonderer Höhepunkt wird die Keynote von Thomas Schäfer, Vorsitzender der Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI), sein.
Freuen Sie sich auf:
  • Hochkarätige Paneldiskussionen - zu Themen wie Erfolge und Hindernisse, Fachkräftegewinnung, Automotive, Geschäftspotentiale in der Landwirtschaft, Handel & Logistik und mehr
  • Vernetzung und Austausch – Knüpfen Sie wertvolle Kontakte mit Wirtschaftsvertretern und Teilnehmenden beim organisierten Netzwerken
  • Informationsstände und individuelle Beratungsgespräche – Erfahren Sie alles über Förderprogramme, Finanzierungsmöglichkeiten und Markteintrittsstrategien.
Nutzen Sie die Gelegenheit, um sich über die vielfältigen wirtschaftlichen Chancen Afrikas zu informieren und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist verpflichtend.

Südafrika: Erhöhung der Einfuhrumsatzsteuer

Unabhängig von der Zollabgabe unterliegt jede Einfuhr der südafrikanischen Mehrwertsteuer (Value Added Tax/VAT), sofern die eingeführten Waren nicht von der Steuer ausgenommen sind. Auch alle in Südafrika erfolgten Umsätze aus Lieferungen und Leistungen werden mit der Mehrwertsteuer belastet, wobei auch hier Ausnahmen gelten können. Der Normalsatz wird nun in zwei Schritten erhöht:
  • ab dem 1. Mai 2025 auf 15,5 Prozent
  • ab dem 1. April 2026 auf 16 Prozent
Quelle: Germany Trade & Invest

Äthiopien: Neue verbindliche Produktnormen

Das Ministerium für Handel und regionale Integration (MoTRI) hat bekannt gegeben, dass ab dem 8. Juni 2025 neue, vom äthiopischen Normenrat genehmigte Normen in Kraft treten. Betroffen sind verschiedene Arten von Bauglas, Aluminium und Aluminiumlegierungen für die Bauindustrie, Farbprodukte, Sicherheitsgurte, Motorrad- und Fahrradhelme, GPS-integrierte Geschwindigkeitsbegrenzer sowie Standards für die Fahrzeuginspektion. Zusätzlich zu den bereits regulierten Importgütern unterliegen diese Produkte dann einer obligatorischen Qualitätskontrolle und dürfen nur eingeführt werden, wenn sie den äthiopischen Normen entsprechen.
Quelle: Germany Trade & Invest