Pressemitteilung vom 1. Dezember 2022

Verkehrschaos im Großraum Koblenz nimmt zu statt ab – mangelhafte Koordinierung von Bauarbeiten trifft Unternehmen und Pendler

Bereits seit Ende Oktober sorgt die Teilsperrung der Raiffeisenbrücke Neuwied für erhebliche Belastungen im Verkehr, besonders zu Stoßzeiten. Egal ob Taxifahrer, Spediteur oder Pendler, die Auswirkungen sind vielfältig und schaden dem Wirtschaftsraum erheblich. Die kurzfristigen Arbeiten an der B9 zwischen Koblenz und Mülheim-Kärlich in dieser angespannten Situation sorgen jedoch für Unverständnis. 

Über 50.000 Menschen pendeln täglich nach Koblenz; relativ auf Beschäftigte am Arbeitsort angerechnet, entspricht dies zwei Dritteln aller Arbeitnehmer. Hinzu kommen etwa 18.000 Auspendler. Dies unterstreicht die Wichtigkeit einer funktionierenden Infrastruktur für die Pendlerstadt Koblenz.
Altmann
„Auf Landesebene muss dafür gesorgt werden, dass sowohl Mittel als auch personelle Kapazitäten vorhanden sind, um Monitoring und Wartung der Infrastruktur sicherzustellen“, fordert Joachim Altmann, Vorsitzender des Verkehrsausschusses der IHK Koblenz. „Dass Infrastruktur erneuert werden muss, ist uns bewusst, allerdings besteht sowohl bei der Planung als auch bei der Durchführung erhebliches Verbesserungspotenzial.“
Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Preise im dritten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 18,5 Prozent bei Straßen und 17,1 Prozent bei Brücken im Straßenbau. Diese heftige Steigerung führt dazu, dass in Rheinland-Pfalz nominal immer weniger Geld für Ausbau und Erhalt der Infrastruktur verfügbar ist. So sind die Investitionsmittel des Landesbetriebs Mobilität im Vergleich zum Vorjahr nur um 10 Mio. Euro auf 135 Millionen Euro angestiegen. Dies entspricht lediglich einer Steigerung von 12,5 Prozent. 
Die IHK Koblenz fordert seit Jahren eine Anhebung der Mittel, damit der Investitionsstau der vergangenen Jahre abgearbeitet werden kann und sich nicht weiter verschlimmert. Aktuell scheint die Tendenz leider in die gegenteilige Richtung zu deuten, so die IHK. Bereits 2020 haben die IHKs in Rheinland-Pfalz ihre verkehrspolitischen Positionen fortgeschrieben.